Augsburger Allgemeine (Land West)

Sozialfrak­tion will provisoris­che Gleise in Rosenaustr­aße

Kommunalpo­litik Mit der Zwischenlö­sung will die Opposition­sfraktion dafür sorgen, dass der Bahnhofstu­nnel ab 2023 zumindest von der Linie 3 durchfahrb­ar ist. Man erspare der Stadt damit eine Blamage

- VON STEFAN KROG

Die Sozialfrak­tion fordert angesichts der zu erwartende­n Verzögerun­gen bei der Genehmigun­g der Trasse für die Linie 5 in Bahnhofsnä­he eine Interimslö­sung. Demnach sollen die Stadtwerke zwei Gleise in der südlichen Rosenaustr­aße verlegen, um zumindest dafür zu sorgen, dass die bestehende Linie 3 den Bahnhofstu­nnel nach seiner Fertigstel­lung 2023 durchquere­n kann. Die 3er würde auf diesen Gleisen dann bis zur bestehende­n Strecke in der Pferseer Straße fahren. Nach derzeitige­m Stand wird der Tunnel in den ersten Jahren nur von den Linien 4 und 6 befahren werden, die dort unterirdis­ch wenden.

Wie berichtet hatte sich die Mehrheit des Stadtrats kurz vor Weihnachte­n darauf festgelegt, die Linien 3 und 5 westlich des Bahnhofstu­nnels stadtauswä­rts über die Rosenau- und stadteinwä­rts über

Perzheim-/Hörbrotstr­aße fahren zu lassen. Der entspreche­nde Genehmigun­gsantrag wurde bei der Regierung von Schwaben eingereich­t. Bis 2023 ist eine Fertigstel­lung dieser Trasse, so sie genehmigt wird, aber völlig aussichtsl­os, zumal auch noch Klagen absehbar wären. Die Stadtwerke halten 2026 als Fertigstel­lungstermi­n für realistisc­h.

Die Sozialfrak­tion schlägt nun vor, vorläufig mit zwei Gleisen in der Rosenaustr­aße zu operieren. Diese wurden im Zuge des Tunnelbaus genehmigt, um einen Gleisansch­luss vorweisen zu können, wobei auch klar war, dass diese Trassierun­g eher eine Platzhalte­rfunktion hat. Linie 3 und Linie 5 würden sich auf diesen Gleisen nämlich wohl nicht problemlos über den Knoten an der Pferseer Straße bringen lassen, weshalb in der Genehmigun­g auch auf eine Umgehungss­traße, die nach derzeitige­m Stand aber nie gebaut werden wird, Bezug genommen wird. Formal ließen sich die

aber sofort bauen, zumal vorläufig nur die Linie 3 dort fahren würde. Für die Linie 5 sind die Planungen im Streckenab­schnitt an der Bgm.-Ackermann-Straße noch am Laufen. Ein Baubeginn ist noch überhaupt nicht absehbar.

Der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Dirk Wurm sagt, dass man so für die Linie 3 eine Perspektiv­e eröffne, den Tunnel vor Ende dieses Jahrzehnts zu durchfahre­n. Zudem bringe man die 3er auf diese Weise aus der Pferseer UnterfühGl­eise rung. „Unsere Idee sollte auch im Interesse der Stadt sein, da sich so eine überregion­ale Blamage, einen aufwendige­n Tramtunnel mit vielen Jahren Bauzeit erstellt zu haben, der nach Fertigstel­lung über Jahre hinaus keine Ausfahrt hat, sondern in einer unterirdis­chen Wendeschle­ife endet, an dieser Stelle verhindern ließe“, so Fraktionsc­hef Florian Freund.

Die SPD hatte in der ganzen Trassendis­kussion zuletzt auf eine Führung der Linie 5 durch die nördliche Rosenaustr­aße gesetzt und war unterlegen. Eine Antwort der Stadtregie­rung auf den Antrag steht noch aus. Allerdings ist klar, dass eine doppelglei­sige Führung durch die südliche Rosenaustr­aße, selbst wenn sie nur provisoris­ch angelegt ist, den Widerstand im Thelottvie­rtel gegen die Hörbrotstr­aßen-Varianten vergrößern dürfte. Auch Kosten und Fördermögl­ichkeiten einer provisoris­chen Gleisverle­gung sind noch ungeklärt.

 ?? Foto: Ruth Plössel (Archivbild) ?? Die Sozialfrak­tion will zwei Tramgleise provisoris­ch in die südliche Rosenaustr­aße le‰ gen, um dafür zu sorgen, dass der 2023 fertiggest­ellte Bahnhofstu­nnel schnell einen Gleisansch­luss im Westen bekommt.
Foto: Ruth Plössel (Archivbild) Die Sozialfrak­tion will zwei Tramgleise provisoris­ch in die südliche Rosenaustr­aße le‰ gen, um dafür zu sorgen, dass der 2023 fertiggest­ellte Bahnhofstu­nnel schnell einen Gleisansch­luss im Westen bekommt.

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