Augsburger Allgemeine (Land West)

Impfaktion für bettlägeri­ge Patienten

Zu wenige Menschen melden sich an. Wie es weitergehe­n soll

- VON FRIDTJOF ATTERDAL

Einsatzfah­rzeuge, Impfteams und Impfstoffe stehen bereit – doch noch fehlt es an bettlägeri­gen Impfwillig­en. Die Impfaktion der Stadt ist abrupt ins Stocken geraten, weil sich zu wenige Menschen für eine Impfung zuhause registrier­en lassen. „Wir wissen einfach nicht, wo die bettlägeri­gen Menschen sind“, klagt Stephan Hampel von der Bäuerle-Ambulanz.

Seit dieser Woche werden in Augsburg Menschen geimpft, die das Bett nicht verlassen können. Wer sich zuhause gegen Covid-19 impfen lassen möchte, sollte sich umgehend für die Impfung anmelden, so die Stadt. Im Gegensatz zum üblichen Vorgehen sollen sich Interessen­ten für die Hausimpfun­g nicht über die Software Bayimco registrier­en lassen, sondern direkt im Impfzentru­m anrufen, betont Stephan Hampel von der Bäuerle-Ambulanz. Hintergrun­d ist, dass Bayimco keine eigene Erfassungs­möglichkei­t für Bettlägeri­gkeit hat und die Angemeldet­en sonst in den normalen Impfprozes­s eingeschle­ust werden. Die Registrier­ung erfolgt über die Telefonnum­mer 0821/78986894.

Die Impfung übernimmt ein mobiles Impfteam, das zu der betreffend­en Person nach Hause kommt. Ein solches Team besteht aus einem Impfarzt sowie einer Verwaltung­skraft und ist mit einem Kombi-Fahrzeug unterwegs, das mit allem medizinisc­h Notwendige­n ausgestatt­et ist.

Aktuell sind fünf Impfteams von Bäuerle für die Stadt dafür im Einsatz – in Kürze werden es zehn Teams sein. Diese Woche haben die Teams laut Hampel bereits rund 200 bettlägeri­ge Patienten geimpft, die registrier­t waren – für die nächste Woche seien die Kapazitäte­n noch nicht mal zu einem Drittel ausgeschöp­ft. Bisher gebe es gerade einmal 57 Impfanmeld­ungen. „Wir hoffen, dass sich schnell weitere Impfwillig­e registrier­en lassen, damit unsere mobilen Teams ihre Arbeit machen können“, so Hampel.

Die Organisato­ren vermuten, dass die Informatio­n, dass die Impfteams zu Bettlägeri­gen nach Hause kommen, noch nicht überall angekommen ist. Mit Postkarten, die beispielsw­eise in Apotheken ausgelegt sind, versuche man jetzt, Angehörige oder Pflegepers­onen zu erreichen, die diese Informatio­n weitergebe­n könnten. Bäuerle hat jetzt auch Visitenkar­ten mit der Telefonnum­mer des Augsburger Impfzentru­ms drucken lassen, die an Pflegedien­ste verteilt werden.

Weitere Informatio­nen zur Registrier­ung gibt es im Internet unter www.augsburg.de/impfzentru­m.

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