Augsburger Allgemeine (Land West)
FatimaTafel ist wieder an ihrem alten Platz
Glauben Der Zahn der Zeit hat an dem Marterl genagt, deshalb musste es restauriert werden. Was es mit dem Kleinod der Volksfrömmigkeit am Walkertshofer Burgberg auf sich hat
Walkertshofen In frischen, leuchtenden Farben erstrahlt seit Kurzem wieder das Fatima-Marterl am Waldrand hoch oben am Walkertshofer Burgberg. 1942 auf Initiative des damaligen Oberforstrates Gregor Wanner am Stamm einer mächtigen Eiche angebracht, hat der Zahn der Zeit in den vergangenen Jahren an der Bildtafel genagt.
Georg Wagner, Ehrenbürger von Walkertshofen und sein ganzes früheres Berufsleben im Dienst von Wald und Forst in den Stauden, regte die Restaurierung des kleinen Flurdenkmals an. Im Ruhestand kümmert sich der 81-Jährige nach wie vor mit unermüdlichem Engagement um die großen und kleinen Zeugnisse der Volksfrömmigkeit rund um sein Heimatdorf – viele Jahre auch als ehrenamtlicher Betreuer der Staudenkapelle bei Grimoldsried und als Naturschutzwächter in Diensten des Landkreises.
Bei Forstrevierleiter Andreas Thoma und Forstwirtschaftsmeister Guntram Kühnle fand Georg Wagner auf Anhieb ein offenes Ohr und bereitwillige Unterstützer. Für die eigentliche Restaurierung konnten Schreiner Adolf Hägele für die Holzarbeiten und Kunstmaler Franz
Gschwendtner gewonnen werden. Inzwischen ist die Bildtafel wieder an ihren angestammten Platz hoch über der Staudengemeinde zurückgekehrt. Neben dem Fatima-Marterl lädt eine Ruhebank zum Verweilen ein.
An schönen Tagen streift der Blick des Wanderers von hier oben weit hinaus ins Neufnachtal und bisweilen sogar bis zur imposanten Bergkette der Alpengipfel im Süden. Auf der Fatima-Tafel ist die
Gottesmutter Maria dargestellt, wie sie – ganz in einen weißen Mantel gehüllt – am 13. Mai 1917 auf einer kargen Hochebene nördlich von Lissabon den drei Hirtenkindern Lucia, Francisco und Jacinta erschienen ist.
Der Bildstock und die Ruhebank liegen an der Route des StaudenMeditationsweges, der in diesem Abschnitt von Walkertshofen herauf zum Burgberg und dann weiter zur Staudenkapelle im Schweinbachtal führt. Erst kürzlich wurde der Weg in diesem Bereich von ehrenamtlichen Landschaftspflegern mit Bürgermeisterin Margit Jungwirth-Karl an der Spitze von Buschwerk und Gestrüpp freigeschnitten. Bis zu Beginn der 1960er-Jahre war die Fatima-Tafel alljährlich am Fest Mariä Himmelfahrt das Ziel eines Bittgangs der Pfarrei St. Alban von Walkertshofen. Auch die „FünfWunden“-Bruderschaft der Staudenpfarrei feierte hier in vergangenen Jahren immer wieder Maiandachten.
Maria im Mantel ist drei Hirtenkindern erschienen