Augsburger Allgemeine (Land West)
Verbrechen: Nicht von Gefühlen leiten lassen
Augsburg zählt zu einer der sichersten Großstädte, das betont die Polizei immer wieder. Wie bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalitätsstatistik neulich auch hervorgehoben wurde, gab es 2020 sogar so wenige Straftaten wie schon in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. Sicherlich spielt dabei auch die Pandemie eine Rolle. Umso mehr schockiert es, wenn sich brutale Gewalttaten in der Stadt ereignen. Im vergangenen Jahr war das das Blutbad im Gögginger Asylheim, bei dem ein 15-Jähriger durch ein Messer getötet wurde. Sein Mörder, der Schwager, wurde unlängst zu lebenslanger Haft verurteilt.
Dass ein 15-Jähriger in Oberhausen seinen vier Jahre älteren Kontrahenten nach einem Streit um ein Fahrrad mit dem Messer lebensgefährlich verletzte, sorgte für Entsetzen. Der Tod des jungen Mannes in Pfersee schockierte die Öffentlichkeit. Auch, weil hinter der Tat eine junge Frau stecken soll.
Die Messerstecherei im ReesePark im Februar erregte Aufsehen. Die schlimmen Taten schienen sich zuletzt zu häufen. Das wirkt sich natürlich auf das individuelle Sicherheitsgefühl aus. Aber man darf sich von Gefühlen nicht täuschen lassen: Zwar handelt es sich um schwerwiegende Fälle, aber es bleiben dennoch Einzelfälle. Man kann sich weiterhin in der Stadt mit knapp 300.000 Einwohnern bewegen, ohne Angst zu haben, mit einem Messer angegriffen zu werden.