Augsburger Allgemeine (Land West)
Einblick in die Pläne für Straßenbahnlinie 5
Nahverkehr Die geplante Tramlinie zwischen dem Augsburger Hauptbahnhof und der Uniklinik sorgt schon lange für Diskussionen – auch in Stadtbergen. Jetzt können sich Bürger die Unterlagen für den ersten Abschnitt anschauen
Stadtbergen Nun haben die Bürger das Wort. Mit dem Bau der neuen Straßenbahnlinie 5 soll eine schnelle Verbindung vom Augsburger Hauptbahnhof zur Uniklinik geschaffen werden. 30 Aktenordner mit den Planungsunterlagen haben die Stadtwerke kurz vor Weihnachten bei der Regierung von Schwaben zur Genehmigung eingereicht. Diese Unterlagen werden nun ab Montag, 22. März, öffentlich ausgelegt. Bis spätestens Freitag, 21. Mai, haben alle Bürger nun die Möglichkeit, diese Pläne einzusehen und gegebenenfalls schriftlich Einwendungen gegen das Vorhaben einzureichen. Mit Spannung schaut auch Stadtbergen auf das Projekt.
„Wir werden uns im Stadtrat natürlich mit den aktuellen Planungen befassen“, sagte Bürgermeister Paul Metz. Ausgelegt wird jedoch zunächst der erste Streckenabschnitt, der vom Hauptbahnhof bis zur Wertachbrücke an der AckermannStraße verläuft. Der für Stadtbergen wesentlich interessante Abschnitt entlang der B300 von der Wertachbrücke bis zur Uniklinik ist allerdings noch nicht zur Genehmigung eingereicht. Hier sind noch zahlreiche Fragen offen.
Ein Knackpunkt dürfte sicherlich geplante Trassenbreite und der Abstand zum Straßenverkehr sein. Entscheidend dafür ist, welche Geschwindigkeitsregelung für die Fahrzeuge vorgesehen ist. „Dieser Sicherheitsabstand richtet sich nach dem zulässigen Tempo aus“, sagt Metz. Kurz gesagt: Je schneller die Autos fahren dürfen, desto größer muss der Abstand zur Straßenbahn sein. Laut Metz ist auf der Ackermann-Straße lediglich Tempo 50 geplant, sinnvoll sei jedoch nicht zuletzt auch mit Blick auf eine Grüne Welle Tempo 60. Ob dann tatsächlich mit 60 gefahren werde, oder ob die Stadt eine 30er-Zone einrichte, sei letztendlich nicht relevant. Wichtig sei lediglich, dass der Sicherheitsabstand ein wenig größer wird.
Dies ist jedoch nur ein Beispiel, mit welchen Hürden die Linie 5 zu rechnen hat. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass der erste Abschnitt erst nach zwei Jahren genehmigt ist. Aufgrund der dichten Wohnbebauung rechnen die Planer mit einer Flut von Einwendungen und Klagen gegen das Projekt. Zum Vergleich: Im Vorfeld des Baus der Tramlinie 6 von Augsburg nach Friedberg-West gingen rund 1100 Einwendungen bei der Regierung von Schwaben ein.
Die Pläne für Bau der Straßendie bahnlinie 5 liegen in den kommenden Wochen öffentlich aus. Von Montag, 22. März, bis einschließlich Mittwoch, 21. April, können die Planunterlagen samt Gutachten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingesehen werden. Betroffene Bürger haben bis spätestens Freitag, 21. Mai, die Möglichkeit, schriftlich Einwendungen gegen das geplante Vorhaben zu erheben. Als zusätzliches Informationsangebot liegen die Unterlagen auch in Papierform bei der Stadt Augsburg im Tiefbauamt, Annastraße 16, Zimmer 104, zu den jeweils üblichen Geschäftszeiten aus. Aufgrund Corona muss zuvor ein Termin vereinbart werden.
Schriftliche Einwendungen gegen das geplante Vorhaben können bis spätestens Freitag, 21. Mai, unter anderem ebenfalls nach vorheriger Terminvereinbarung beim Tiefbauamt, Annastraße 16 (Zimmer 104), oder bei der Regierung von Schwaben, Fronhof 10 (Südflügel, Zimmer S 111), eingereicht werden.