Augsburger Allgemeine (Land West)
Verdacht: Kinderpornos in der Region
Polizei durchsucht zwölf Wohnungen
Landkreis Der Verdacht lautet „Besitz und/oder Verbreitung von Kinderund Jugendpornografie“. In den frühen Morgenstunden des 17. März haben deshalb Beamte der Kriminalpolizei Neu-Ulm, unterstützt durch Kräfte der Bereitschaftspolizei Königsbrunn, in Westschwaben insgesamt zwölf Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen. Konkret liefen die Einsätze in den Dienstbereichen der Polizeiinspektionen Neu-Ulm, Illertissen, Günzburg und Burgau sowie der Polizeistation Senden. Die Sachleitung lag bei der Staatsanwaltschaft Memmingen.
Beschuldigt werden mehrere Männer im Alter von 16 bis 50 Jahren sowie drei Frauen im Alter von 24 bis 70 Jahren. Im Rahmen der Durchsuchungen stellten die Polizisten 14 Mobiltelefone, drei Laptops, einen Computer, zwei anderweitige Datenträger und einen Taser sicher. Die Computer und Datenträger werden nun durch die Kriminalpolizei Neu-Ulm ausgewertet. Zudem fanden die Beamten bei einem 19-jährigen Beschuldigten Rauschgiftutensilien. Ihn erwartet nun zusätzlich ein Strafverfahren wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.
Den konkreten Anlass für die Ermittlungen gaben wie bereits mehrmals in der Vergangenheit Dateien aus verschiedenen sozialen Netzwerken. Laut Polizei kann bereits der bloße Empfang entsprechender Daten einen Straftatbestand erfüllen.
Ebenfalls kann das automatisierte Herunterladen von derartigen Bildoder Videodateien auf Endgeräte den Straftatbestand des Besitzes von Kinder- und Jugendpornografie erfüllen und von den Ermittlungsbehörden nachvollzogen werden. Werden dann im Rahmen des Vollzugs von Durchsuchungsbeschlüssen Endgeräte mit entsprechenden Inhalten festgestellt, unterliegen sie in der Regel der sogenannten Einziehung. Die von den Ermittlungen Betroffenen erhalten ihre Geräte nach Abschluss des Verfahrens also nicht zurück.