Augsburger Allgemeine (Land West)
Weiterer Bischof freigestellt
Missbrauch: Kölner Gutachten hat Folgen
Köln Das Missbrauchsgutachten für das Erzbistum Köln hat weitere Folgen: Einen Tag nach seiner Veröffentlichung stellte Kardinal Rainer Maria Woelki seinen Weihbischof Ansgar Puff vorläufig frei. Puff kommt im „Gercke-Gutachten“als ehemaliger Leiter der Hauptabteilung Seelsorge Personal vor, namentlich genannt wird er nicht. Vorgeworfen wird ihm ein Verstoß gegen die Aufklärungspflicht in einem Missbrauchsfall. Deswegen habe Puff Woelki gebeten, ihn bis zur Bewertung seiner Schuld zu beurlauben, sagte er am Freitag in einem Video. Ihm tue es unendlich leid. Er sei „juristisch nicht ganz auf der Höhe“gewesen und entschuldige sich dafür. Zudem sagte Puff, er habe einen hohen moralischen Anspruch an sich selbst.
Im Gutachten werden auch Weihbischof Dominikus Schwaderlapp sowie der heutige Hamburger Erzbischof Stefan Heße, einst Generalvikar in Köln, schwer belastet. Beide boten dem Papst ihren Amtsverzicht an. Dem „Bollettino“vom Freitag, den Verlautbarungen des vatikanischen Presseamtes, zufolge nahm Papst Franziskus die Gesuche noch nicht an. Das Erzbistum Hamburg wird bereits von seinem Generalvikar kommissarisch geleitet. Am Freitag distanzierte sich zudem das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, dessen Geistlicher Assistent Heße war, von dem Erzbischof.