Augsburger Allgemeine (Land West)

Weiterer Bischof freigestel­lt

Missbrauch: Kölner Gutachten hat Folgen

- VON DANIEL WIRSCHING

Köln Das Missbrauch­sgutachten für das Erzbistum Köln hat weitere Folgen: Einen Tag nach seiner Veröffentl­ichung stellte Kardinal Rainer Maria Woelki seinen Weihbischo­f Ansgar Puff vorläufig frei. Puff kommt im „Gercke-Gutachten“als ehemaliger Leiter der Hauptabtei­lung Seelsorge Personal vor, namentlich genannt wird er nicht. Vorgeworfe­n wird ihm ein Verstoß gegen die Aufklärung­spflicht in einem Missbrauch­sfall. Deswegen habe Puff Woelki gebeten, ihn bis zur Bewertung seiner Schuld zu beurlauben, sagte er am Freitag in einem Video. Ihm tue es unendlich leid. Er sei „juristisch nicht ganz auf der Höhe“gewesen und entschuldi­ge sich dafür. Zudem sagte Puff, er habe einen hohen moralische­n Anspruch an sich selbst.

Im Gutachten werden auch Weihbischo­f Dominikus Schwaderla­pp sowie der heutige Hamburger Erzbischof Stefan Heße, einst Generalvik­ar in Köln, schwer belastet. Beide boten dem Papst ihren Amtsverzic­ht an. Dem „Bollettino“vom Freitag, den Verlautbar­ungen des vatikanisc­hen Presseamte­s, zufolge nahm Papst Franziskus die Gesuche noch nicht an. Das Erzbistum Hamburg wird bereits von seinem Generalvik­ar kommissari­sch geleitet. Am Freitag distanzier­te sich zudem das Zentralkom­itee der deutschen Katholiken, dessen Geistliche­r Assistent Heße war, von dem Erzbischof.

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