Augsburger Allgemeine (Land West)
Folgen einer gut gemeinten Aktion bedenken
Zu den Berichten über das SonderImpf wochenende mit AstraZeneca:
Da gibt es 3500 Extra-Impfdosen, 20 Mitarbeiter des Landratsamtes Augsburg am Hotline-Telefon und zwei Impfzentren im Landkreis, die am kommenden Wochenende die Extra-Covid-19-Impfung organisieren. Und es gibt 17.000 registrierte Personen ab 60 Jahren, die entsprechend der Impfreihenfolge des Ethikrats auf ein Impfangebot warten. Ich als über 70-Jähriger auch. Und ich frage mich, warum ruft mich nicht jemand von den 20 Personen an? Wieso erfährt man aus der AZ von einer Hotline des Landratsamts, bei der pfiffige 60-Jährige die wartende Kohorte der 70-Jährigen und älter (...die im übrigen gerade Enkel im Homeschooling betreuen und keine Zeit haben, sich stundenlang über mehrere Leitungen dort zu melden) legal überholen können. Bitte immer nachdenken und alle Folgen einer vielleicht gut gemeinten Aktion bedenken, damit die Glaubwürdigkeit der generellen Impfkampagne nicht noch mehr Schaden nimmt. Bernhard Linder, Neusäß