Augsburger Allgemeine (Land West)

Wann wird der Bahnhof endlich fertig?

Nahverkehr Die Arbeiten an dem Gersthofer Infrastruk­turprojekt liegen in den letzten Zügen. Warum es dennoch eine Weile dauern wird, bis es offiziell in Betrieb gehen kann

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Warten auf die Fertigstel­lung: Knapp zehn Jahre sind seit dem Kauf des Gersthofer Bahnhofsge­ländes durch die Stadt im Dezember 2011 vergangen, doch die Neugestalt­ung des Areals ist immer noch nicht abgeschlos­sen. Denn die offizielle Inbetriebn­ahme des neuen Gersthofer Bahnhofs zieht sich hin. Ursprüngli­ch hätte er schon vor Weihnachte­n eröffnet werden sollen, aber das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung. Es war zeitweise schlichtwe­g zu kalt, um bestimmte Arbeiten durchführe­n zu können. Weite Teile des Geländes noch abgesperrt. Derzeit wird an den Außenanlag­en des 15-Millionen-Projekts gearbeitet. Die Aufzüge hinauf zu den Bahnsteige­n sind bereits gebaut, fahren aber noch nicht. Und das hat seinen Grund.

Zwei Aufzüge sollen den Fahrgästen ermögliche­n, barrierefr­ei zu den Bahnsteige­n zu gelangen. Doch diese stehen derzeit noch still – und das liegt keineswegs an der Stadt. „Die Aufzüge dürfen offiziell in Betrieb gehen, wenn wir eine Freigabe durch die Deutsche Bahn erhalten beziehungs­weise von dieser Stelle abgenommen werden“, erklärt Rathausspr­echerin Ann-Christin Joder auf Anfrage. In diesem Fall reiche eine allgemein übliche Abnahme durch den TÜV nicht aus. „Die Bahn hat eigene Prüfvorgän­ge, die entspreche­nd Zeit in Anspruch nehmen.“Die Stadt habe von diesem Unternehme­n bis dato allerdings noch keine Rückmeldun­g dazu erhalten, wann endlich der Termin für die Abnahme stattfinde­n soll.

Dennoch soll sich in den nächsten Wochen auf dem Bahnhofsge­lände noch einiges tun: Im Laufe des Mai werden die Fahrradbox­en und Schließfäc­her in Betrieb gehen, ebenso geplant ist in diesem Zeitraum die WC-Anlage. Auf die WCAnlagen sollte nach dem Willen eisind ner Mehrheit im damaligen Stadtrat verzichtet werden. Begründet wurde dies mit dem hohen Aufwand, welchen der Unterhalt solcher Toiletten erfordere und der Gefahr des

Vandalismu­s. Außerdem gebe es ja in jedem Zug entspreche­nde Anlagen, hieß es damals weiter. Das brachte unter anderem den Seniorenbe­irat auf den Plan, der die Notwendigk­eit von WCs gerade für ältere Menschen, wenn diese länger am Bahnsteig warten müssten, benämlich tonte. Schließlic­h entschied man sich für eine wartungsar­me Anlage aus Edelstahl.

Auch wenn die Außenanlag­en und die Bepflanzun­g am Bahnhaltep­unkt im Laufe des Jahres fertiggest­ellt werden: Ganz abgeschlos­sen ist das Großprojek­t Bahnhofsne­ubau noch nicht. Denn dazu gehört auch ein Kreisverke­hr zwischen Bahnhofstr­aße, Beethovens­traße und Hery-Park. Dieser soll die Staus, die sich dort den ganzen Tag über regelmäßig an der heute vorhandene­n Ampelanlag­e bilden, reduzieren. Um Zuschüsse zu bekommen, wurde der Bau dieses „Kreisels“ins Jahr 2022 verschoben.

Es kommt doch eine Toiletten‰Anlage

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