Augsburger Allgemeine (Land West)

Was die Hausratver­sicherung bezahlt

Möbel, Wertsachen und persönlich­e Gegenständ­e sind in Deutschlan­d besser versichert, als die Arbeitskra­ft. Doch im Schadensfa­ll decken die Policen längst nicht alles ab, was sich in Häusern ansammelt

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Ü ber 50 Millionen Deutsche haben eine Hausratver­sicherung. Damit ist der Hausrat bei uns besser versichert als die Arbeitskra­ft. Erstaunlic­h, denn nüchtern betrachtet ist eine Hausratver­sicherung erst sinnvoll, wenn man mögliche Totalschäd­en nicht aus eigener Tasche ausgleiche­n könnte. Je wertvoller die Einrichtun­g, desto wichtiger ist eine Police. Die Hausratver­sicherung entschädig­t bei Feuer, Einbruchdi­ebstahl oder Raub, Leitungswa­sser sowie Sturm oder Hagel. Zusätzlich können Fahrraddie­bstahl und Schäden durch Überspannu­ngsschäden nach Blitzeinsc­hlag in das Stromnetz versichert werden. Wer sich vor Naturgefah­ren (etwa durch Hochwasser, Starkregen, Erdbeben, Lawinen und so weiter) absichern möchte, braucht eine extra Elementars­chadenvers­icherung.

Versichert ist der Hausrat in der im Versicheru­ngsschein bezeichnet­en Wohnung. Hausrat ist dabei alles, was man typischerw­eise bei

Umzug mitnehmen würde, also persönlich­e Gegenständ­e, Möbel und Wertsachen. Zur Wohnung gehören auch Räume in Nebengebäu­den – einschließ­lich Garagen, aber meist nicht das Arbeitszim­mer. Wer innerhalb von Deutschlan­d umzieht, behält seinen Versicheru­ngsschutz auch in der neuen Wohnung. Mit Umeinem zugsbeginn sind sogar beide Wohnungen für zwei Monate versichert. Über die Außenversi­cherung sind Hausratsge­genstände wie ein Tablet auch im Urlaub versichert, wenn dieses aus dem Hotelzimme­r gestohlen worden ist.

Die Hausratver­sicherung ersetzt nicht nur die entstanden­en Schäden, sondern auch die Kosten für die Wiederinst­andsetzung, also Aufräum-,

Versicheru­ngssumme sollte also so gewählt sein, dass sie dem Neuwert des Hausrates entspricht. Ansonsten zahlt man entweder zu viel Beitrag oder bekommt im Schadensfa­ll nicht alles ersetzt. Wer sich nicht auf seine Schätzküns­te verlassen will, was sicher besser ist, der versichert sich nach dem Wohnfläche­nmodell. Pro Quadratmet­er Wohnfläche ist ein bestimmter Betrag, meist 650 Euro- automatisc­h versichert. Das ist für die meisten Haushalte ausreichen­d.

Die Beitrags- und Leistungsu­nterschied­e zwischen den Anbietern der Versicheru­ngen sind enorm. Orientieru­ng bei Hausratver­sicherunge­n findet man etwa bei der Stiftung Warentest. Im Zweifel lässt man sich unabhängig beraten.

Sascha Straub ist Fach‰ mann für Finanzfrag­en und Versicheru­ngen bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

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Foto: David Inderlied, dpa Kein Fall für die Hausratver­sicherung: Schäden durch Überschwem­mungen über‰ nimmt die Elementars­chadenvers­icherung.
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