Augsburger Allgemeine (Land West)
Literarische Schmankerl im Zoo
Drei sommerliche Lesungen mit Musik
Man hatte es ja schon immer vermutet, aber jetzt gibt es Gewissheit: Die bayerische Sprache ist etwa ganz Besonderes. Nachzulesen ist das im Buch „Warum Bairisch genial ist“, in dem der Linguist Prof. Günther Grewendorf darstellt, warum das Bairische das eigentliche Hochdeutsch ist. Auf vergnügliche Weise widmet er sich darin den grammatikalischen Kuriositäten des Dialekts.
Mit einer Lesung aus seinem Buch eröffnet der emeritierte Sprachwissenschaftler an diesem Samstag, 24. Juli, die Reihe „Literatur im Tiergarten“. Zum zweiten Mal finden die sommerlichen Literaturveranstaltungen der Buchhandlung am Obstmarkt nun nicht im Biergarten, sondern im Garten der Zoo-Gaststätte (Paul-EipperStraße 12) statt.
Zwei weitere Abende mit literarischen Schmankerl gibt es in den folgenden Wochen: Am 7. August kommt Dirk Heißerer in den Tiergarten, um zusammen mit Kurt Idrizovic Texte von Ludwig Thoma, Bert Brecht, Lion Feuchtwanger, Karl Valentin und anderen zu lesen. Unter dem Motto „Bauen – brauen – sauen“geht es an diesem Abend um die bayerische Kommunalpolitik und ihre Auswirkungen auf die Bundesrepublik.
Im Zentrum des letzten Leseabends im Tiergarten steht einer der letzten Minnesänger: Oswald von Wolkenstein (um 1377 bis 1445). Der war nicht unumstritten, waren seine Lieder und Gedichte doch oft anzüglicher und provokanter, als man es von hoher Dichtkunst erwartete. Der Lyriker und Musiker Gerhard Ruiss hat die teils unverständlichen Werke nachgedichtet oder nahe am Original übersetzt. Am 14. August stellt er seine Übertragungen in der Zoo-Gaststätte vor. Unterstütz wird er dabei an der Laute von Rainer Herpichböhm.
Auch zu den beiden anderen Veranstaltungen gibt es ein musikalisches Rahmenprogramm. Am ersten Abend sind Johannes Sift und Christoph Lambertz zu hören. Am zweiten Abend spielt die Cellistin Ruth Maria Rossel. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
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Karten gibt es unter Tel.: 0821/518804