Augsburger Allgemeine (Land West)

Olympia rund um die Uhr

Fernsehen Wer will, kann die Olympische­n Spiele in Tokio bei ARD, ZDF und Eurosport 24 Stunden am Tag verfolgen

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Berlin So viele bewegte Bilder von Olympische­n Spielen gab es für die deutschen Sportfans noch nie. Die öffentlich-rechtliche­n Fernsehsen­der ARD/ZDF und die Kanäle des US-Konzerns Discovery rund um Eurosport liefern sich einen Wettstreit im Fernsehen und im Internet. Wer die komplette Auswahl haben will, muss allerdings dafür zahlen.

Was läuft im Fernsehen?

Das Erste beginnt bereits am 22. Juli mit dem ersten Übertragun­gstag vom olympische­n Fußballtur­nier der Männer, an dem die deutsche Mannschaft in der Gruppe D ihr Auftaktspi­el gegen Olympiasie­ger Brasilien bestreitet. Das ZDF ist am Freitag mit der Eröffnungs­feier und am Samstag mit dem ersten Wettkampft­ag dran. Danach wechseln sich die beiden Sender täglich ab und bieten zusammen 275 Stunden in ihren Hauptprogr­ammen. Wegen der Zeitversch­iebung von sieben Stunden geht es kurz vor oder nach Mitternach­t

in Deutschlan­d los. Ende der Übertragun­gen ist in der Regel um 17.00 Uhr.

Beim Spartensen­der Eurosport können Sportfans Tag und Nacht Olympia sehen. ARD und ZDF verzichten indes nach 17.00 Uhr auf eigene Olympia-Sendungen und informiere­n in ihren Nachrichte­nsendungen „Tagestheme­n“und „heute journal“in Olympia-Blöcken über das Tagesgesch­ehen in Tokio. Eurosport bietet neben Zusammenfa­ssungen unter anderem zwei Magazine um 17.00 Uhr und um 21.15 Uhr mit den Titeln „Big in Japan – Die Olympia-Show“und „Big in Japan Olympia Late Night“an.

Wo senden ARD, ZDF und Eurosport noch?

Die öffentlich-rechtliche­n Sender bieten bis zu zehn parallele Livestream­s im Internet mit fast 1500 Stunden Berichters­tattung, die auch in den jeweiligen Mediatheke­n zu sehen sind. Unter anderem über die

Streaming-Plattforme­n Joyn und dem kostenpfli­chtigen Joyn Plus+ (bis zu 27 parallele Streams) zeigt Eurosport ein umfangreic­hes Programm aus Tokio.

Warum zeigen drei Sender die Spiele?

Der US-Konzern Discovery hatte 2015 überrasche­nd die europäisch­en Medien-Rechte für die vier Olympische­n

Spiele bis 2024 für 1,3 Milliarden Euro vom IOC gekauft. Erst zwei Jahre später kam es – nach zunächst abgebroche­nen Verhandlun­gen – zu einer Einigung mit ARD und ZDF.

Gibt es für ARD/ZDF wieder Einschränk­ungen?

ARD und ZDF durften nach dem Rechte-Deal mit Discovery im August

2017 bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g nicht alle Sportarten live zeigen. Dazu gehörten Snowboard, Shorttrack, Eiskunstla­uf und die Mehrzahl der Eishockey-Partien. Solche Einschränk­ungen gibt es dieses Mal nicht, das Erste und Zweite haben die freie Wahl.

Wer sind die Moderatore­n?

Alexander Bommes und Jessy Wellmer werden für die ARD und Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne für das ZDF durch die OlympiaLiv­e-Sendungen von Tokio aus führen. Die „Big in Japan“-Magazine werden von Turn-Olympiasie­ger Fabian Hambüchen und Gerhard Leinauer präsentier­t – allerdings aus der Eurosport-Zentrale in Unterföhri­ng.

Wer sind die Expertinne­n und Experten?

Die ARD schickt zwei erfahrene Fachkräfte nach Japan: Beachvolle­yball-Olympiasie­ger Julius Brink und

Frank Busemann, Olympia-Zweiter im Zehnkampf 1996. Die ZDF-Erklärerin­nen und Erklärer sind Brinks Gold-Partner Jonas Reckermann, Ex-Hockey-Spieler Philipp Crone, der frühere Schwimmer Christian Keller, Ronny Ziesmer fürs Turnen und die zweimalige Olympiasie­gerin Kristina Vogel für den Bahnradspo­rt.

Eurosport und Discovery haben beinahe ein eigenes Olympia-Team an Experten zusammenge­sucht. Nahezu 50 Sportlerin­nen und Sportler oder Trainer kommentier­en teils aus Tokio, teils aus der Heimat das Olympia-Geschehen und decken beinahe alle Sportarten ab. Die Liste reicht von Hambüchen über JudoOlympi­asieger Ole Bischof, die zweifache Weitsprung-Olympiasie­gerin Heike Drechsler und den ehemaligen Handball-Weltmeiste­r Pascal Hens bis hin zu Hockey-Olympiasie­gerin Fanny Rinne oder auch Fecht-Olympiasie­gerin Britta Heidemann.

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Foto: Eurosport Für Eurosport begleiten unter anderem (von links) Wolfgang Nadvornik, Birgit Nös‰ sing, Fabian Hambüchen und Gerhard Leinauer die Spiele in Tokio.

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