Augsburger Allgemeine (Land West)
Landkreis baut Katastrophenschutz aus
Hilfe Lebensmittelübergaben oder Transport von Impfstoff ist mit einem neuen Anhänger der Rotkreuz-Bereitschaft möglich
Diedorf Dass Katastrophenschutz kein Luxus ist, haben die vergangenen Tage in Westdeutschland und auch im Berchtesgadener Land gezeigt. Wenn im Landkreis Augsburg sintflutartiger Regen fällt, dann kommt ein Teil der Hilfe aus der Katastrophenschutzhalle des Landkreises in Diedorf. Seit fünf Jahren besteht die Halle beim Wertstoffhof, jetzt wurde sie aufgewertet.
Der Landkreis hatte in einen neuen Kühlanhänger für den Katastrophenschutz investiert, der seinen Standort in der Katastrophenschutzhalle in Diedorf hat. Landrat Martin Sailer übergab diesen jetzt an die Bereitschaft Diedorf. „Es ist ein schöner Anlass“, freute auch er sich, dass hinsichtlich der Corona-Fallzahlen ein persönliches Zusammentreffen möglich war, verhehlte allerdings nicht, dass er mit Sorge wieder auf den Herbst blickt. An diesem Tag aber galt es die offizielle Übergabe des neuen Kühlwagens zu feiern und damit auch einen besonderen Dank an die Rotkreuz-Familie und deren Leistung abzustatten. Was in dem neuen Kühlfahrzeug steckt, darüber klärte der örtliche Einsatzleiter Thomas Rittel die Gäste auf. Das Fahrzeug vom Typ Senkomat Freezer 3034/1700 der Firma Wörmann mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3000 Kilogramm wurde auf besonderen Wunsch der Bereitschaft Diedorf erstmals so gebaut, dass es mittels einer Absenkautomatik mit elektrohydraulischer Pumpe absenkbar bis auf den Boden ist. „In abgesenktem Zustand kann der Kühlwagen problemlos mit einem Hubwagen direkt beladen werden“, erklärte Rittel die 28.000 Euro teure Anschaffung.
Das Kühlaggregat hat eine Temperaturreichweite von +10 bis –20 Grad. Ein Stromerzeuger zum Betrieb des Kühlaggregats kann auch während der Fahrt betrieben werden. Dabei wird die Temperatur alle 15 Minuten überprüft, um nachzuweisen, dass die Kühlkette nicht unterbrochen ist. Das bedeutet: Das Fahrzeug kann nicht nur sicher Lebensmittel oder Getränke transportieren, sondern auch so empfindliche Ware wie etwa Impfstoff. Bürgermeister Peter Högg nutzte die Gelegenheit, das Rote Kreuz in Diedorf zu loben. „Wir sind stolz auf diese Kolonne, die uns auch bei kulturellen Veranstaltungen wie dem Bürgerfest oder den Kulturtagen unterstützt“, so Högg. Den kirchlichen Segen für das Kühlfahrzeug spendeten anschließend Pfarrer Georg Egger und Pfarrer Alan Büching. Bereitschaftsleiterin Stefanie Knöpfle hatte mit der Moderation des Festakts bereits ihre Feuertaufe bestanden. Gemeinsam mit Landrat Sailer und Bürgermeister Högg verabschiedete sie anschließend ihre Vorgängerin Elke Baumgärtner und deren Stellvertreter Viktor Partsch mit dem Ehrenzeichen der Bereitschaft in Silber, dem Freundschaftsbecher der Marktgemeinde Diedorf, einem Erinnerungsalbum sowie einem Spirituosenkorb.