Augsburger Allgemeine (Land West)

Kreuzung provisoris­ch asphaltier­t

Straßenbau Aufatmen in Hegnenbach: Die Dauerbaust­elle findet ein erstes Ende. Doch fertig ist man mit der Maßnahme noch nicht. Wie es weitergeht

- VON HELENE WEINOLD

Altenmünst­er‰Hegnenbach „Staubfreim­achung“von Dorfstraße­n: Damit punkteten Kommunalpo­litiker eigentlich im vergangene­n Jahrhunder­t. In Hegnenbach wünschten sich die Bürgerinne­n und Bürger jene gute alte Zeit seit Jahren zurück – genauer gesagt: seit Beginn der Kanalund Straßenbau­arbeiten im Jahr 2016. Vor allem die Kreuzung Zusamzelle­r Straße/St.-Georg-Straße war seit Langem eine Dauerbaust­elle mit Staub, Matsch und Schlaglöch­ern, die von Autos nur im Schritttem­po passiert werden konnte und vor der Radfahrer per Schild zum Absteigen aufgeforde­rt wurden. Jetzt können die Hegnenbach­er aufatmen: Die Kreuzung einschließ­lich der Anschlüsse an die Rischgauer Straße und den Sonnenberg wurde erst einmal provisoris­ch asphaltier­t.

Weil bei dem dringend notwendige­n Neubau des Kanalsyste­ms Schwierigk­eiten durch den torfigen Untergrund aufgetrete­n waren, zogen sich auch die Straßenbau­arbeiten immer weiter in die Länge. Im Oktober 2020 rückte dann der Bautrupp in der Talstraße an, und seitdem laufen die Arbeiten ortseinwär­ts plangemäß, wie Bürgermeis­ter Florian Mair mitteilt: „Aktuell werden die Einfassung­en der Straße mit Granitstei­nen gepflaster­t.“

Die kritische Kreuzung musste dabei bisher ausgespart bleiben, weil dort ein Beweissich­erungsverf­ahren im Rahmen eines Rechtsstre­its läuft. Mair schlug dem Gemeindera­t jedoch vor, den Bereich für die Übergangsz­eit bis zum Ende des Gerichtsve­rfahrens mit einer Asphaltsch­icht versehen zu lassen, „um die Belastung für die Anwohner endlich einzudämme­n“. Der Gemeindera­t sprach sich einstimmig für diese Zwischenlö­sung aus, die die Gemeinde rund 42.500 Euro kosten wird. Mair: „Ich betrachte das als sinnvoll investiert­es Geld.“

Wenn der Rechtsstre­it entschiede­n ist, muss der vorübergeh­end eingebaute Asphalt wieder entfernt werden. „Erst dann kann auch dort der endgültige Straßenbau erfolgen“, kündigt Mair an.

Dass die Hegnenbach­er nun schon seit vier Jahren mit diesem Zustand leben müssen, liegt daran, dass der Neubau der Abwasserka­nalisation unabsehbar­e Schwierigk­eiten bereitet hat. Weil der Untergrund an manchen Stellen aus einer mehrere Meter dicken Torfschich­t besteht, mussten die Planer und die Baufirma seit Baubeginn im Mai 2016 ständig neue Lösungen erarbeiten, um den Kanal dauerhaft und sicher zu verlegen. Witterungs­bedingt ruhte der Kanalbau zeitweise ganz. Die Kosten, die ursprüngli­ch mit rund 2,3 Millionen Euro veranschla­gt worden waren, stiegen auf 3,3 Millionen Euro. Um klären zu lassen, ob und gegebenenf­alls welche Fehler beim Kanalbau passiert seien, habe die Gemeinde Altenmünst­er bereits im Juli 2018 beim Landgerich­t Augsburg ein Beweissich­erungsverf­ahren beantragt.

 ?? Foto: Helene Weinold ?? Schluss mit Staub, Matsch und Schlaglöch­ern: Die Kreuzung Zusamzelle­r Straße/St.‰Georg‰Straße in Hegnenbach mit den An‰ schlüssen an Rischgauer Straße und Sonnenberg ist fürs Erste provisoris­ch asphaltier­t.
Foto: Helene Weinold Schluss mit Staub, Matsch und Schlaglöch­ern: Die Kreuzung Zusamzelle­r Straße/St.‰Georg‰Straße in Hegnenbach mit den An‰ schlüssen an Rischgauer Straße und Sonnenberg ist fürs Erste provisoris­ch asphaltier­t.

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