Augsburger Allgemeine (Land West)
Regulieren, aber nicht verbannen
Erst war ihr Anblick ungewohnt, als vor zwei Jahren plötzlich die ersten Leih-E-Scooter in Augsburg auftauchten. Zwischenzeitlich wurde die Stadt regelrecht geflutet mit den Rollern, es gab zeitweise vier Anbieter, die in Augsburg auf den Markt drängten. An allen Ecken der Innenstadt standen haufenweise Roller. Und nicht wenige standen Radfahrern oder Fußgängern mitten im Weg. Inzwischen haben sich zwei Verleiher wieder zurückgezogen, das hat dazu geführt, dass sich die Situation merklich entspannt hat. Dennoch gibt es weiterhin Anlass, sich zu ärgern.
Wenn Roller kreuz und quer stehen, wenn sie irgendwo um Straßenrand liegen – oder wenn sie im Zuge von Vandalismus in den Kanälen und Bächen landen. Der Versuch, das Problem im Gespräch mit den Verleihfirmen anzupacken, ist der richtige Weg. Vielleicht lassen sich so vernünftige Lösungen finden, den Roller-Wildwuchs zu zähmen. Gleichzeitig kann es nicht darum gehen, die Gefährte ganz aus der Stadt zu verbannen. Sie sind für den Verkehr zugelassen – und es gibt auch genug Menschen, die es praktisch finden, auf ihnen von A nach B durch die Stadt zu flitzen. Was man nicht vergessen darf: Im Unterschied zu Autos oder Motorrädern produzieren sie weder Gestank noch Lärm. Und weniger Platz benötigen sie auch.