Augsburger Allgemeine (Land West)
Die Kraft der Sonne liefert auch warmes Wasser
Stromerzeugung mit Photovoltaik ist inzwischen weit verbreitet. Doch da geht noch mehr. Eine Solarthermie-Anlage kann die Heizung kräftig unterstützen – und wird mit bis zu 50 Prozent gefördert
Wenn über die Nutzung der Sonnenenergie gesprochen wird, geht es heute meist um die Solarstromgewinnung mithilfe von Photovoltaik-Anlagen. Dass mit der Kraft der Sonne auch sehr effizient und klimafreundlich Warmwasser erzeugt und bei entsprechender Anlagengröße die Heizung spürbar unterstützt werden kann, ist etwas in Vergessenheit geraten. Vom Staat gibt es dafür attraktive Zuschüsse von 30 Prozent der Investitionskosten. Unbedingt über den Einbau einer Solarwärme-Anlage (auch Solarthermie-Anlage) nachdenken sollten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, die ihre alte Heizung austauschen wollen und nicht auf erneuerbare Energien umstellen können oder wollen.
Eine Förderung für die Heizungserneuerung mit Erdgas gibt es lediglich in der Kombination mit erneuerbaren Energien. Hier bietet sich insbesondere die Solarthermie an. Bei einer solchen sogenannten Gas-Hybrid-Heizung übernimmt der Staat nicht nur 30 Prozent der förderfähigen Kosten für die Solarthermie, sondern gleichzeitig auch noch 30 Prozent für die neue Gasbrennwertheizung, einschließlich der Ausgaben für weitere Investitionen wie Speicher, neue Heizkörper und hydraulischen Abgleich.
Wird der alte Ölheizkessel durch eine moderne Gasbrennwert-Heizung in Kombination mit Solarthermie ersetzt, sind es sogar 40 Prozent Zuschuss für das gesamte Paket. Voraussetzung in beiden Fällen: Die thermische Leistung des regenerativen Wärmeerzeugers, also der Solaranlage, muss mindestens 25
Prozent der Heizlast des Gebäudes betragen. Eine solche Anlage sorgt nicht nur von April bis September komplett für die Warmwasserproduktion, sondern unterstützt in der Übergangszeit auch spürbar die Heizung.
Bei Gasheizungen wird noch eine Option angeboten: Wird die neue Heizungsanlage „renewable-ready“installiert, sprich für die spätere Kombination mit Solarthermie vorbereitet, erhält man 20 Prozent
Förderung bei der Heizungserneuerung. Allerdings muss dann spätestens zwei Jahre nach Installation der Gasbrennwertheizung die Solarthermie-Anlage eingebaut werden – andernfalls wird die Förderung zurückverlangt. eine Pelletheizung oder eine Wärmepumpe. Wird gleichzeitig auch noch eine Solarthermie-Anlage installiert, übernimmt der Staat auch für die Solaranlage 45 Prozent der Kosten. Wurde im Vorfeld ein individueller Sanierungsplan erstellt, erhöhen sich die Fördersätze um fünf Prozent. Somit winken für Holzpelletheizungen mit Solaranlage Zuschüsse von bis zu 50 Prozent der Kosten.
Ganz abgesehen von den hohen Fördergeldern ist die Kombination Pellets und Solarthermie eine sinnvolle Lösung. Durch die Solaranlage kann die Pelletheizung im Sommerbetrieb teilweise pausieren und vermeidet so einen weniger effizienten Teillastbetrieb. Wichtig: Der Förderantrag muss unbedingt vor Auftragsvergabe und Umsetzung der Maßnahme gestellt werden, und zwar beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).