Augsburger Allgemeine (Land West)

Wettwatsch­eln in der Gruppe

Ach so! Laufenten sind ungewöhnli­che Haustiere. Sie können nicht fliegen und brauchen viel Auslauf. Lasse erzählt dir mehr über seine Tiere

- VON SILKE SULLIVAN

Wenn Lasse Peters frühmorgen­s die Klappe seines Entenstall­s öffnet, sind die Tiere nicht zu stoppen. „Die springen sofort raus und rennen los“, sagt er. Aber nicht jeder Vogel läuft für sich davon. Lasses Enten sind immer nur in der Gruppe unterwegs. Denn der 14-Jährige hat Laufenten. Man erkennt sie daran, dass sie einen langen Hals und einen sehr aufrechten Gang haben. Anders als die Enten, die man von Seen, Flüssen oder Tümpeln kennt, können sie nicht fliegen.

Wasserstel­len sind für sie sehr wichtig

Wer Laufenten als Haustiere hält, muss einiges beachten. Sie dürfen nicht einzeln gehalten werden, weil sie Herdentier­e sind. „Sie brauchen viel Auslauf, weil sie sich viel bewegen“, erklärt Lasse. Seine Laufenten leben auf einer eingezäunt­en Wiese, die etwa 2000 Quadratmet­er groß ist. Das ist etwas mehr als die Fläche eines EishockeyS­pielfelds. Lasse wohnt auf einem Bauernhof in Stuhr in Niedersach­sen. Es gibt viel Platz. Außer Laufenten leben dort noch viele andere Tiere.

„Wichtig sind auch verschiede­ne Wasserstel­len für die Enten“, erklärt Lasse. Auf der Wiese hat er eine Duschwanne aufgestell­t und eine Spielmusch­el. Um einen Busch ist außerdem ein Erdring gezogen. „Da lass ich Wasser reinlaufen und das finden sie am tollsten. Da können die rummatsche­n, schwimmen und ihr Gefieder einfetten und pflegen“, erzählt haben. Laufenten fressen neben Schnecken alles Mögliche, was ihnen einfach gerade vor den Schnabel kommt. Sie mögen zum Beispiel auch Insekten und Körnerfutt­er. Morgens ist Weichfutte­r gut für sie, zum Beispiel gekochte Kartoffeln mit Schrotfloc­ken. (dpa)

Lasse. Das Wasser muss er regelmäßig wechseln, damit die Tiere nicht krank werden.

Wenn es dunkel wird, geht es für die Enten in den Stall. „Da sind sie in Sicherheit, zum Beispiel vor Füchsen“, sagt Lasse. Wenn er nicht rechtzeiti­g da ist, um die Stalltür zu öffnen, haben die Enten eine Lösung: „Dann legen sie sich zu den Ziegen in deren Stall“, berichtet der 14-Jährige. Seine Laufenten teilen sich die Wiese nämlich mit Ziegen und Hühnern.

„Meine ersten Laufenten habe ich von einer Verwandten geschenkt bekommen“, erzählt Lasse. Es sollten Erpel und Ente sein. Doch es waren zwei Erpel, also zwei Männchen. Weil die aber keine Eier legen, suchte Lasse im Internet nach weiteren Laufenten. Nun hat er acht Tiere, vier Männchen und vier Weibchen.

Und die legen kräftig Eier. „In diesem Jahr haben sie schon etwa 60 Eier gelegt. Die kann man essen. Sie sind etwas größer und länglicher als Hühnereier“, berichtet Lasse. Der Dotter, also das Eigelb, ist groß. „Wenn man damit Pfannkuche­n macht oder Kuchen, dann wird der ganz gelb“, sagt der Junge.

Besonders schön würde Lasse es finden, wenn seine Enten auch mal Küken bekämen. „Kleine Laufenten sind etwas Schönes“, sagt er. Schon die Küken watscheln aufrecht und in der Gruppe umher. Aber bisher hatten Lasses Enten-Weibchen keine Lust zum Brüten. „Wenn es so wäre, dann würden sie ein Nest bauen. Und sie würden ihre Eier gleich beschützen und mich nicht ranlassen.“

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Fotos: dpa Lasses Laufenten laufen nicht nur in der Gruppe umher. Sie leben in einem Gehege zusammen mit Ziegen und Hühnern. Die Tiere vertragen sich gut miteinande­r. Auf dem rechten Bild siehst du Lasse mit ein paar Laufentene­iern.

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