Augsburger Allgemeine (Land West)
„Telematik light“bei Adelsried nicht von Dauer?
Autobahn Was mit Anlagen auf der A8 nach drei Jahren passiert, ist unklar
Burgau Eine abgespeckte Form der Telematik-Anlagen soll künftig den Verkehr auf der A8 zwischen Augsburg und Ulm/Elchingen regeln, vor allem an gefährlichen Abschnitten. In einem ersten Schritt werden im Sommer LED-Anzeigen am Straßenrand im Bereich Adelsried und Burgau aufgestellt. Nächstes Jahr folgen dann weitere Schilder auf der Strecke. Womöglich ist das aber nicht von Dauer.
Die Bundestagsabgeordnete Ekin
Deligöz (Grüne) hatte sich beim Bundesverkehrsministerium erkundigt, ab wann die Verkehrsforschungen zur Wechselwirkung zwischen selbstfahrenden Autos und herkömmlichem Verkehr auf der A8 beginnen – sie hängen hier schließlich mit dem Thema „Telematik“zusammen.
Dazu schreibt das CSU-geführte Ministerium in seiner Antwort, die Projektbeschreibung sei abgeschlossen und die Ausschreibung des Projekts stehe unmittelbar bevor. Die Projektlaufzeit betrage drei Jahre.
Auf Anfrage unserer Redaktion bekräftigt man aber in Berlin: „Die Umsetzung der Verkehrsbeeinflussungsanlage mit reduziertem Anlagenumfang erfolgt in zwei Stufen. Noch in diesem Sommer werden durch die Autobahn GmbH des Bundes an zwei Abschnitten erste Komponenten errichtet – bei Adelsried in Fahrtrichtung Stuttgart und bei Burgau in Fahrtrichtung München. Im Jahr 2022 wird die Anlage auf die übrigen Abschnitte ausgeweitet.“Die Anlage werde als Pilotanlage im Rahmen einer Studie zu den Auswirkungen automatisiert fahrender Fahrzeuge auf den restlichen Verkehr errichtet. „Ob die Anlage nach Abschluss dieser Studie weiterhin erforderlich sein wird, ist von deren – ebenfalls untersuchten – verkehrlichen Wirkung abhängig“, heißt es weiter in der Antwort des Bundesverkehrsministeriums.
Der Chef des Autobahnbetreibers Pansuevia, Robert Schmidt, sieht in der „Telematik light“und der Befristung hingegen keine Nachteile. Die Anlage - die Installation der ersten Elemente sei für nächste Woche geplant - werde voll funktionsfähig sein und die Sicherheit auf der A8 erhöhen. „Wichtig ist, dass der Schritt gegangen wurde und sie nun kommt.“Es gehe hier ja auch nicht nur um das Thema autonomes Fahren, sondern die Entschärfung von Gefahrenpunkten. Er geht davon aus, dass nach dem Ende der Studie ergebnisoffen geschaut werde, was dann auf der A8 nötig ist. Schließlich ändere sich die Welt schnell, auch beim autonomen Fahren. „Außerdem ist nichts so dauerhaft wie ein Provisorium.“