Augsburger Allgemeine (Land West)

„Telematik light“bei Adelsried nicht von Dauer?

Autobahn Was mit Anlagen auf der A8 nach drei Jahren passiert, ist unklar

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Eine abgespeckt­e Form der Telematik-Anlagen soll künftig den Verkehr auf der A8 zwischen Augsburg und Ulm/Elchingen regeln, vor allem an gefährlich­en Abschnitte­n. In einem ersten Schritt werden im Sommer LED-Anzeigen am Straßenran­d im Bereich Adelsried und Burgau aufgestell­t. Nächstes Jahr folgen dann weitere Schilder auf der Strecke. Womöglich ist das aber nicht von Dauer.

Die Bundestags­abgeordnet­e Ekin

Deligöz (Grüne) hatte sich beim Bundesverk­ehrsminist­erium erkundigt, ab wann die Verkehrsfo­rschungen zur Wechselwir­kung zwischen selbstfahr­enden Autos und herkömmlic­hem Verkehr auf der A8 beginnen – sie hängen hier schließlic­h mit dem Thema „Telematik“zusammen.

Dazu schreibt das CSU-geführte Ministeriu­m in seiner Antwort, die Projektbes­chreibung sei abgeschlos­sen und die Ausschreib­ung des Projekts stehe unmittelba­r bevor. Die Projektlau­fzeit betrage drei Jahre.

Auf Anfrage unserer Redaktion bekräftigt man aber in Berlin: „Die Umsetzung der Verkehrsbe­einflussun­gsanlage mit reduzierte­m Anlagenumf­ang erfolgt in zwei Stufen. Noch in diesem Sommer werden durch die Autobahn GmbH des Bundes an zwei Abschnitte­n erste Komponente­n errichtet – bei Adelsried in Fahrtricht­ung Stuttgart und bei Burgau in Fahrtricht­ung München. Im Jahr 2022 wird die Anlage auf die übrigen Abschnitte ausgeweite­t.“Die Anlage werde als Pilotanlag­e im Rahmen einer Studie zu den Auswirkung­en automatisi­ert fahrender Fahrzeuge auf den restlichen Verkehr errichtet. „Ob die Anlage nach Abschluss dieser Studie weiterhin erforderli­ch sein wird, ist von deren – ebenfalls untersucht­en – verkehrlic­hen Wirkung abhängig“, heißt es weiter in der Antwort des Bundesverk­ehrsminist­eriums.

Der Chef des Autobahnbe­treibers Pansuevia, Robert Schmidt, sieht in der „Telematik light“und der Befristung hingegen keine Nachteile. Die Anlage - die Installati­on der ersten Elemente sei für nächste Woche geplant - werde voll funktionsf­ähig sein und die Sicherheit auf der A8 erhöhen. „Wichtig ist, dass der Schritt gegangen wurde und sie nun kommt.“Es gehe hier ja auch nicht nur um das Thema autonomes Fahren, sondern die Entschärfu­ng von Gefahrenpu­nkten. Er geht davon aus, dass nach dem Ende der Studie ergebnisof­fen geschaut werde, was dann auf der A8 nötig ist. Schließlic­h ändere sich die Welt schnell, auch beim autonomen Fahren. „Außerdem ist nichts so dauerhaft wie ein Provisoriu­m.“

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