Augsburger Allgemeine (Land West)
Neuer Wohnraum in Adelsried nicht um jeden Preis
Wohnen Die geplanten Reihenhäuser in Kruichen hat der Gemeinderat abgelehnt. Außerdem sind jetzt ein Halteverbot in der Ortsdurchfahrt und ein neues Streugutlager vorgesehen
Adelsried In Adelsried soll neuer Wohnraum geschaffen werden. Allerdings war der Gemeinderat nicht mit allen geplanten Neubauwohnungen einverstanden. So können die Reihenhäuser in der Hauptstraße nicht wie geplant gebaut werden.
In der Hauptstraße 5a im Ortsteil Kruichen sollten drei Reihenhäuser mit zehn Wohneinheiten, Stellplätzen und Carports entstehen. Konkret ging es um zwei Dreispänner und ein Vierspänner. Diesem Bauvorhaben hat der Gemeinderat nicht zugestimmt. Begründung: Auch wenn die Nachverdichtung in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen wird, müsse man hier „deutlich die zehn Wohneinheiten zurückschrauben“, sagte Bürgermeister Sebastian Bernhard. Auch der Kreisbaumeister habe Bedenken geäußert. Zu wuchtig erschien den Gemeinderäten das Bauvorhaben auf dieser Fläche.
Für den Bau von einem Mehrfamilienhaus mit insgesamt sechs Wohneinheiten und Carports in der
Dillinger Straße 16 hatte der Gemeinderat grünes Licht gegeben. Zwei Befreiungen wurden beantragt: Es handelt sich hierbei zum einen um die Überschreitung der Baugrenze und zum anderen um die
Grundflächenzahl. Die Gestaltungsauflagen orientieren sich aber am örtlichen Charakter.
Das Gebäude bringt einige Besonderheiten mit: So sind Massivholzwände mit asymmetrischem Dach geplant. Das Haus wird gespiegelt errichtet, dadurch wird es größer als ursprünglich geplant. Der Platz wird laut den beiden Bauherren dadurch gut genutzt. Sie setzen zudem auf eine nachhaltige Bauweise. Bedenken äußerte Josef Zott (CSU) hinsichtlich der Parkplätze. Sie sind jetzt bereits durch die Patientinnen und Patienten der Arztpraxis, die sich auf dem Grundstück befindet, stark frequentiert. Diese Bedenken konnten jedoch aus dem Weg geräumt werden, denn laut Plan sind genügend Stellplätze vorhanden.
Neu gebaut werden soll auch ein neues Streugutlagersilo. Dafür hat sich der Gemeinderat jetzt in der Sitzung ausgesprochen. Am bestehenden Silo ist die Arbeitssicherheit aufgrund diverser Mängel nicht mehr gegeben, wie es hieß. Bernhard wies auf die sicherheitsrelevanten Punkte vonseiten des TÜV sowie der Fachkraft für Sicherheit hin: Es gibt keine fest installierte Füllstandsanzeige. Somit sind die Mitarbeiter im Winterdienst gezwungen, mittels Steigleiter auf das Salzsilo zu klettern. Dadurch ergeben sich Gefahren. Sie könnten abrutschen oder ganz abstürzen. Das Silo ist verrostet, die Verankerungen versinken teilweise bereits im Erdboden. Daneben haben sich Deformationen an der Verankerung gebildet. Eine Überprüfung der Statik sei dringend erforderlich, so der Bürgermeister. Der Gemeinderat hat sich für das Angebot in Höhe von rund 26.800 Euro brutto ausgesprochen. Josef Zott (CSU) sagte: „Wir werden künftig im Ort mehr Straßen zu betreuen haben. Doch in erster Linie geht es um die Sicherheit unserer Beschäftigten. Wir brauchen daher eine sinnvolle Einrichtung.“
Ums Geld ging es auch in den weiteren Beschlüssen: Der Anteil der Gemeinde zu Umbau und Verlegung des Gehwegs in der Augsburger Straße 4 beziffert sich auf 6500 Euro, den Rest übernimmt der Eigentümer
der dortigen Immobilie. Die Gesamtmaßnahmen belaufen sich auf rund 17.000 Euro. Der Auftrag wurde erteilt. Allerdings werde es schwierig sein, dies noch vor der Sanierung der Ortsdurchfahrtsstraße durchzubringen, sagte Bernhard. In dieser Straße soll die Fahrbahnmarkierung geändert werden. Der vorliegende Verkehrsplan vom Landratsamt wurde bereits im Vorfeld mit der Polizei abgestimmt. Um das Thema Verkehrsberuhigung umzusetzen, wurde vom Landkreis Augsburg ein Fahrradangebotsstreifen vorgeschlagen. Damit würde auch der Mittelstreifen entfallen. Entsprechende Hinweisschilder sind vorgesehen, die bestehende Beschilderung soll angepasst werden. Auch gilt dann ein absolutes Halteverbot mit einigen Ausnahmen, beispielsweise an Geschäften, wo Kunden die Möglichkeit zum Parken haben müssen. Eine Verlängerung bis zur Alten Straße/Streitheimer Straße soll geprüft und wenn möglich, ebenso durchgeführt werden. Dafür hat der Gemeinderat seine Zustimmung gegeben.