Augsburger Allgemeine (Land West)
Wenn der Trainer im Megastau steckt
Leichtathletik: Bronze für Angela Stockert bei der Bayerischen
Erding Wie gut, dass Trainer und Athletin getrennt zu den bayerischen Leichtathletikmeisterschaften gefahren sind. Weil ihr Trainer Lothar Schmidt den Vormittag bei seinen Athleten bei den Kreismeisterschaften in Neusäß verbringen wollte, fuhr Angela Stockert von der SpVgg Auerbach/Streitheim bereits einige Stunden vorher nach Erding.
Schmidt machte sich um 13 Uhr ebenfalls auf den Weg und steckte bereits einige Minuten später im Mega-Stau auf der A8. Es ging nichts mehr – weder vorwärts oder zurück. Deshalb informierte er seinen Schützling per Handy, dass es mit seiner Betreuung an diesem Tage nichts mehr werden würde.
So bereitete sich die 21-jährige Sportlerin alleine auf die anstehenden zwei Wettkämpfe vor. Beim Kugelstoßen war das Ganze nicht so tragisch, denn der erste Versuch mit der vier Kilogramm schweren Kugel wurde bei 13,03 Meter gemessen, das war bereits eine Weite, die zum dritten Platz reichen würde. Doch es ging noch weiter, denn erst bei 13,29 Meter war Endstation und somit die Bronzemedaille sicher. Problematischer ohne Trainer wurde es beim Hochsprung. „Keiner sagte mir, ob der Anlauf richtig ist und was ich verbessern könnte.“Trotzdem schaffte sie die 1,61 Meter und den fünften Rang.
Am zweiten Tag, diesmal mit Trainer, kam Stockert im Weitsprung nicht so in die Gänge wie gewohnt. Als nach dem zweiten ungültigen Versuch das Aus drohte, kamen die 5,39 Meter gerade noch rechtzeitig – Rang acht. Da die zwei Tage doch einiges an Kraft kosteten, verzichtet sie auf den 100 Meter Hürdenlauf, war aber im Hinblick auf die deutschen Siebenkampfmeisterschaften vom 20. bis 22. August in Wesel mit ihren Leistungen mehr als zufrieden.