Augsburger Allgemeine (Land West)
Er ist sein eigenes Idol
Porträt Der Fußball alleine reicht ihm nicht mehr. Zlatan Ibrahimovic, bekannt für sein unerschütterliches Selbstvertrauen, will jetzt auch die Kinos erobern.
Zlatan Ibrahimovic dürfte sich freuen. Schließlich läuft ab Donnerstag ein Film über sein Vorbild in den deutschen Kinos. Um wen es sich dabei dreht? Der 40-jährige Fußballspieler hat die Antwort darauf bereits vor einiger Zeit gegeben: „Ich bin selbst mein eigenes Idol.“Wegen solcher Aussagen wird der Schwede von zahlreichen Fans gefeiert, andere legen ihm seine oft provokanten Statements als Arroganz aus. In dem autobiografischen Film „I am Zlatan“ist nun das Leben von Ibrahimovic verfilmt worden.
Basierend auf seiner gleichnamigen Biografie, die bereits im Jahr 2011 erschien, zeigt der Film mehrere Etappen seines Lebens. Ibrahimovic wuchs als Sohn einer kroatischen Mutter und eines bosnischen Vaters im sozialen Brennpunkt Rosengård auf, der zur schwedischen
Stadt Malmö gehört. Seine Kindheit war oft von Problemen geprägt. Die Mutter litt unter Depressionen, sein Vater war Alkoholiker. Zudem war das Geld stets knapp. Ibrahimovic geriet als Kind auch selbst auf die kriminelle Bahn. Dem Spiegel sagte er in einem Interview einst, er sei ein talentierter Dieb gewesen. „Ich habe so viel Scheiß gebaut, dass ich kaum wage, mich daran zu erinnern“, sagt der heute 40-Jährige über sich selbst. Einen Ausweg fand Ibrahimovic auf dem Bolzplatz in seinem Heimatviertel. Dort brachte sich der heutige Stürmerstar vieles selbst bei, bis er sich in die Jugendabteilung von Malmö FF kickte.
In der schwedischen Stadt startete die Karriere des heutigen Superstars, der danach für einige Topklubs auflief. Seit Januar 2020 ist er zum zweiten Mal beim AC Mailand. Sein Team steht im Moment
kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft in der Serie A.
Über seine ganze Karriere holte der Schwede zahlreiche Titel in verschiedenen Ländern. Im Jahr 2021 erzielte er das 500. Tor seiner Vereinskarriere. Die Champions League fehlt ihm allerdings noch. Ob ihm das überhaupt etwas ausmacht? „Ich brauche keine Trophäe, um zu wissen, dass ich der Beste bin“, sagte Ibrahimovic einmal über den
Fifa Ballon D’Or, den der beste Fußballer des Kalenderjahres erhält. Seine Spuren hinterließ er jedenfalls mit
eindrucksvollen Leistungen und Toren. Ibrahimovic ist mit dem schwedischen Model Helena Seger liiert. Das Paar hat zwei Kinder. Abseits des Platzes machte er sich mit seinen Äußerungen nicht nur Freunde. Das ist und war dem Schweden in seiner Karriere aber auch nie wichtig. Beim FC Barcelona bezeichnete er die Starspieler Messi, Iniesta und Xavi als „Schuljungen ohne Meinung“. Über Trainer Pep Guardiola wetterte er unter anderem: „Guardiola ist feige und hat keine Eier.“In Paris erklärte er, dass er nur bleiben wolle, sollte die Stadt den Eiffelturm durch eine Statue von ihm ersetzen. Da das nicht geschah, resümierte Ibrahimovic bei seinem Abschied: „Ich kam als König und gehe als Legende.“