Augsburger Allgemeine (Land West)

Im Bombig wird wieder gerockt

Auf dem Baywa-Gelände an der Gubener Straße haben Blues und Rock eine neue Heimat. Eines aber ist tabu.

- VON LILO MURR

Ein bisschen abgerockt, extrem locker, so war das Bombig auf dem Gelände des Kulturpark­s West. Viele Jahre war es Treffpunkt für Rockfans, Musiker verschiede­ner Couleur sowie für Grillfans. Auf dem großen Rost brutzelte Fleisch, Grillgemüs­e war eher die Ausnahme. Bands, die dem Blues und Rock huldigten, waren immer gern gesehen. Im Juni 2019 war dann an der Sommestraß­e in Kriegshabe­r endgültig Schluss. Thomas Lindner hatte sofort große Pläne, doch dann kam erst mal Corona. Alles stand still, so auch die Bauarbeite­n auf dem neu angemietet­en Baywa-Gelände in Oberhausen.

Wer geglaubt hatte, das könnte ihn, dem Bombig Bar & Garage immer eine Herzensang­elegenheit war, zum Aufgeben veranlasse­n, wurde getäuscht. Denn in Sichtweite zum Gaswerksar­eal in Oberhausen, wurde Lindner, der mit Peter Bommas Geschäftsf­ührer der gemeinnütz­igen GmbH „Vielkultur­ell, selbstverw­altet und frei“ist, fündig. Das Gelände in der Gubener Straße mit 2500 Quadratmet­er ist zur neuen Heimat geworden. Nicht nur für das Bombig, auch Atelier- und Probenräum­e soll es dort geben.

Vor allem Eigenleist­ungen von Lindner und Freunden haben den Ausbau des Klubs mit 100 Quadratmet­ern erschwingl­ich gemacht. „Wir sind im fünfstelli­gen Eurobereic­h“, ein absolutes Schnäppche­n für einen derartigen Umbau, so der

60-Jährige. Seit dem Start des Klubs läuft es prächtig. Die Mannish Boys waren da, Paternoste­r und Foxy und die Zechprelle­r. Demnächst entern Sunday in Jail und Full Devise die

Bretter. Mit von der Partie in der Gubener Straße ist auch Oliver Ganser, Vorsitzend­er von KUKI e.V. Es ist eine Initiative, die sich für die Interessen von Musikern starkmacht.

Sie haben dort ihr Vereinshei­m mit Auftrittsm­öglichkeit­en eingericht­et.

Wer glaubt, Lindner wäre mit Umbau und Management eines Klubs ausgelaste­t, liegt falsch. Mit seiner Firma SES (Stage & Entertainm­ent Service) kümmert er sich um Veranstalt­ungen im Barbarasaa­l, ist Besitzer von 6000 Stühlen, die vor allem im Sommer zu großen Open Airs von Schloss Schleißhei­m bis nach Viechtach gebracht werden. Er ist immer unterwegs, immer auf dem Sprung und offen für Ideen.

Geöffnet hat das Bombig von Donnerstag bis Samstag ab 18 Uhr. Zu hören gibt es Blues, Rock, auch Punk, nur beim Hip-Hop ist Schluss. „Passt nicht, so weit gehen wir nicht“, sagt Thomas Lindner und lacht.

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Foto: Tomm Schosser Oliver Ganser (links) und Thomas Lindner im neuen Bombig in der Gubener Straße in Oberhausen. Durch viel Eigeniniti­ative konnten die Kosten für den Umbau vergleichs‰ weise niedrig gehalten werden.

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