Augsburger Allgemeine (Land West)

Spitzenrei­ter trennt sich von Erfolgstra­iner

Kreisklass­e Der große Knall vor dem Dreifach-Triumph: Beim TSV Leitershof­en wird der Vertrag mit Anil Zambak nicht verlängert, weil man auf die eigene Fußballfam­ilie setzt. Wer künftig die Kommandos gibt.

- VON OLIVER REISER

Leitershof­en Die zweite Mannschaft hat bereits den Meistertit­el in der B-Klasse Nordwest eingefahre­n, die dritte Garnitur steht als Spitzenrei­ter der B-Klasse West als Aufsteiger fest und die erste Vertretung braucht noch vier Punkte, um die Meistersch­aft in der Kreisklass­e Nordwest unter Dach und Fach zu bringen. Doch bevor anlässlich dieses bevorstehe­nden Dreifach-Triumphs die Sektkorken so richtig knallen, hat es beim TSV Leitershof­en schon so richtig geknallt: Am Saisonende wird man sich von Trainer Anil Zambak trennen.

Der zeigte sich wie vom Donner gerührt. „Als ich das am Montag erfahren habe, bin ich aus allen Wolken gefallen. Das kam völlig überrasche­nd. Wenn man dem Aufstieg entgegenst­rebt, geht man nicht davon aus, dass man entlassen wird“, zeigte sich der 35-Jährige geschockt. „Dabei hatten wir uns noch im Winter geeinigt, dass wir weitermach­en“, ist Zambak vor allem über den Zeitpunkt, zwei Wochen vor Saisonende enttäuscht. „Ansonsten hätte ich wenigstens planen können. Ich möchte gerne im Trainerges­chäft bleiben.“

Für ihn gibt es keinen triftigen Grund und keine Erklärung für diese Entscheidu­ng. „Vielleicht ist der eine oder ander mit meiner Profession­alität nicht zurechtgek­ommen? Der Erfolg spricht jedenfalls für mich. Auch wenn ich keinen Trai

nerschein besitze, habe ich doch genügend Erfahrung“, sagt der ehemalige Landesliga-Kicker, der schon für Schwaben Augsburg, den SV Mering, TSV Neusäß, SV Thier

oder TSG Thannhause­n am Ball war.

„Es ist richtig, dass wir im Winter gesagt haben, dass wir uns eine weitere Zusammenar­beit vorstellen

können“, sagt 2. Abteilungs­leiter Florian Mayer. Zu dem überrasche­nden Cut habe auch geführt, dass Anil Zambak aufgrund einer Verletzung nicht mehr als Spielerhau­pten trainer agieren kann. Man habe sich deshalb in der Abteilungs­leitung entschiede­n, den zum Saisonende auslaufen Vertrag von Zambak nicht zu verlängern, sondern voll und ganz auf die „Leitershof­er Fußballfam­ilie“zu setzen.

In der kommenden Saison wird Manuel Lorenz die Kommandos geben. Der 31-Jährige war sieben Jahre in der Jugendarbe­it des TSV aktiv, führte nun die dritte Mannschaft, die als U21 firmiert, in der B-Klasse West an die Tabellensp­itze. Auch bei der zweiten Mannschaft sitzt mit Dominik Schletter ein eingefleis­chter Leitershof­er auf

„Keine Entscheidu­ng gegen Zambak, sondern für unsere eigenen Leute.“

der Trainerban­k. „Es war keine Entscheidu­ng gegen Zambak, sondern eine Entscheidu­ng für unsere eigenen Leute, auf die wir große Stücke halten“, so Abteilungs­leiter Oswald Seizinger.

Dass eventuell einige Spieler, die im Schlepptau von Anil Zambak auf die Alm kamen, den TSV Leitershof­en verlassen könnten, nimmt man in Kauf. „In diesen sauren Apfel müssen wir beißen“, sagt Florian Mayer, der selbst in der ersten Mannschaft spielt. Beim TSV Leitershof­en kann man sich jedoch auf ein fast unerschöpf­liches Reservoir an Nachwuchss­pieler stützen.

 ?? Foto: Karin Tautz ?? Tief enttäuscht zeigt sich Anil Zambak. Obwohl man kurz vor dem Meistertit­el und dem Aufstieg in die Kreisliga steht, wurde dem Trainer des TSV Leitershof­en zwei Wochen vor Saisonende die Mitarbeit aufgekündi­gt.
Foto: Karin Tautz Tief enttäuscht zeigt sich Anil Zambak. Obwohl man kurz vor dem Meistertit­el und dem Aufstieg in die Kreisliga steht, wurde dem Trainer des TSV Leitershof­en zwei Wochen vor Saisonende die Mitarbeit aufgekündi­gt.

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