Augsburger Allgemeine (Land West)
In Göggingen beginnt der Glasfaserausbau
Rund 7400 Haushalte sollen in dem Stadtteil in den nächsten Monaten ans schnelle Netz angeschlossen werden.
Der Glasfaserausbau in Augsburg geht voran. Mit einem symbolischen Spatenstich hat die Deutsche Telekom begonnen, in Göggingen die Haushalte an das schnelle Netz anzuschließen. Insgesamt sollen rund 7400 Haushalte und Gewerbetreibende von diesem Ausbau profitieren.
Mehr als 220 Kilometer Glasfaserkabel werden von der Firma Strabag in den nächsten Monaten im Auftrag der Telekom in Göggingen verlegt. Das neue Netz soll Bandbreiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde ermöglichen und damit auch für künftige Entwicklungen gut gerüstet sein, heißt es von der Telekom. Fertig mit dem Ausbau will man in Göggingen Mitte 2023 sein. Der zuständige Ressortleiter der Telekom, Martin Größ, betonte, dass für den Glasfaser-Ausbau die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger notwendig sei. Weil die Glasfaser bis in die Wohnungen verlegt werden soll, brauche das Unternehmen die Zustimmung der Haus- und Wohnungsbesitzer. Wer bisher seine Zustimmung für den Anschluss seiner Immobilie nicht gegeben habe, könne das noch nachholen. „Sonst kommt die Glasfaser nicht ins Haus, sondern führt lediglich daran vorbei“, betont der Manager.
Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle lobte die Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom. Es sei nicht immer einfach, die Menschen zu überzeugen, sich eine neue Technologie wie Glasfaser ins Haus zu holen. Hier gehe die Telekom in Vorleistung, die den Ausbau eigenwirtschaftlich, das heißt ohne Zuschüsse der Stadt, vorantreibt.
Göggingen ist der zweite Stadtteil, den die Telekom aktuell mit Glasfaser versorgt. Pfersee ist inzwischen zu rund 70 Prozent erschlossen, so Projektleiter Andreas Kunz. In dem Stadtteil würde im nächsten Schritt der Bereich um die Deutschenbaurund die Leonhard-Hausmann-Straße ans Netz gebracht. Auch ein Bereich entlang der Leitershofer Straße warte noch auf die Fertigstellung.
Während des Ausbaus in Pfersee hatte es von Anwohnern Kritik am Vorgehen der Telekom gegeben. Weil das Unternehmen das Netz wirtschaftlich betreiben muss, waren dort einzelne Gebiete mit zu wenigen
Kunden vom Ausbau zunächst ausgeschlossen worden. Die Telekom hatte argumentiert, man müsse beachten, welche Versorgung in den Ausbaugebieten bereits durch die Telekom gewährleistet würden, welche Leerrohrkapazitäten vorhanden und wie viele Kunden mit dem Ausbau zu erreichen seien. Allerdings hatte das Unternehmen betont, dass der Ausbau des Stadtteils noch nicht abgeschlossen sei.
Martin Größ sagte, man habe in Augsburg noch einiges vor. Für rund 2900 Haushalte in Hochzoll Nord seien die Pläne weitgehend fertig, der Ausbau hier startet im Frühjahr 2023, eine Vorbestellung hier sei bereits möglich. Die Planungen für Oberhausen liefen langsam an, hier sei der Ausbau in der zweiten Jahreshälfte
2023 geplant. Größ sagte, derzeit sei der Anschluss für Immobilienbesitzer kostenlos. Wer sich in der laufenden Ausbauphase entscheide, seine Immobilie ans Netz der Deutschen Telekom anschließen zu lassen, bezahle nicht die übliche Anschlussgebühr. „Uns ist es wichtig, dass jetzt möglichst viele Häuser ans Netz angeschlossen werden“, so der Telekom-Manager. Das Glasfasernetz sei auch „diskriminierungsfrei“angelegt, das heißt, man könnte später den Anschluss auch mit anderen Unternehmen als der Telekom nutzen. Wenn es nach der Telekom geht, würde man den Ausbau gerne noch schneller durchführen – ausgebremst würde man derzeit vom leer gefegten Tiefbau-Markt. „Es wird überall gebaut, das bekommen auch wir beim Glasfaser-Ausbau zu spüren“, so Projektleiter Andreas Kunz. Aus diesem Grund könne man nur „Stadtteil für Stadtteil“vorgehen.