Bezahlbare Wohnungen sind wichtiger denn je

Kräne und Baustellen in vielen Orten vermitteln den Eindruck, dass im Augsburger Land kräftig gebaut wird. Das müsste doch langsam mal für alle reichen, könnte man da denken. Doch weit gefehlt. Sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen werden dringender gesucht denn je.

Wie die Zahlen zeigen, geht der Wohnungsbau langsamer voran. Dazu kommt, dass die Bauwirtschaft seit dem Krieg mit Materialmangel kämpft. Für viele Menschen bleibt der Traum von einer eigenen Wohnung oder einer größeren Mietwohnung weiter unerfüllt, vor allem wenn sie nicht eine Erbschaft machen und die Immobilie aus eigener Kraft finanzieren müssen. Bezahlbare, günstige Wohnungen sind Mangelware. Bei großen Projekten gibt es meistens nur als „Feigenblatt“einen geringen Prozentsatz sozialen Wohnungsbau. War der Druck auf dem Wohnungsmarkt schon in den letzten Jahren groß, so steigt er jetzt noch durch den Bedarf für die Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Ehrenamtliche Helfer berichten, dass es nahezu unmöglich ist, für sie auf die Schnelle eine Wohnung zu finden. Alleinerziehende mit Kindern schauen beim Wettbewerb um Wohnraum sowieso seit Längerem in die Röhre.

Mehr sozialer Wohnungsbau, weniger Einfamilienhäuser – die Forderungen sind längst bekannt, und sind doch wichtiger denn je in Zeiten, wo wegen der Inflation und hoher Energiepreise viele den Geldbeutel enger schnallen müssen.

Neue Kapazitäten könnten überraschend für Wohnraum frei werden. Firmen benötigen im Zuge des durch Corona beschleunigten Wandels zum mobilen Arbeiten weniger Bürofläche. Manche Unternehmen verkleinern bereits ihre Räumlichkeiten. Umwandeln zu Wohnungen? Warum nicht!