Augsburger Allgemeine (Land West)
Gersthofen angelt sich TalenteTrio
Landesliga Südwest Drei viel umworbene Nachwuchskicker des TSV Schwaben Augsburg schließen sich den Ballonstädtern an. Die spielen am letzten Spieltag Zünglein an der Waage.
Am letzten Spieltag der Saison 21/22 ist der TSV Gersthofen in der Fußball-Landesliga Südwest an einem der wenigen Spiele beteiligt, in denen es noch im etwas geht. Nein, nicht um die 50 Liter Freibier, die unter den Zuschauern ausgeschenkt werden. Die Ballonstädter empfangen am Samstag (Anpfiff 14 Uhr) den SV Bad Heilbrunn, der noch im Fernduell mit dem VfR Neuburg darum kämpft, wer den SV Cosmos Aystetten als zweiter Direktabsteiger in die Bezirksliga begleitet. Der Sieger aus diesem Vergleich kann den Abstieg in der Relegation vermeiden.
Die Heilbrunner verpassten zuletzt mit einem 0:0 gegen den TSV Gilching die große Chance, den direkten Abstiegsrang zu verlassen. Konkurrent Neuburg hatte zeitgleich mit 2:5 in Geretsried verloren. „Ich hoffe, sie schaffen es noch. Dieser Verein hat schon einen gewissen Charme“, sagte Gilchings Trainer Peter Schmidt anschließend. In der Tat: Der SVH hatte nur mit Spielern aus dem eigenen Umfeld innerhalb von drei Jahren den Sprung von der Kreisklasse in die Landesliga geschafft und diesen Weg auch dort fortgeführt. „So etwas ist vorbildlich“, lobte der Gilchinger Coach. Ganz anders sieht er die Lage beim SC Ichenhausen. „Das ist beschämend“, urteilte der Gilchinger Coach. Die Nordschwaben verfügen im ganzen Verein nur über eine Mannschaft. Nach dem Abschied des Sponsors wird der SCI in der nächsten Saison wohl nicht mehr in der Landesliga antreten. „So etwas darf eigentlich nicht passieren“, sprach Peter Schmidt Klartext.
Beim TSV Gersthofen würde man es nie laut aussprechen, dass man vielleicht lieber die knapp 50 Kilometer nach Neuburg fährt, als die rund 130 Kilometer ins zwischen Penzberg und Bad Tölz gelegene
Heilbrunn. „Wir lassen uns nichts nachsagen“, kündigt Gerhard Hildmann volle Ernsthaftigkeit und keine Experimente an. Außerdem soll die Mannschaft am Abend bei der Sportlerehrung der Stadt Gersthofen auftauchen. „Da wollen wir nicht als Verlierer hingehen“, stellt Hildmann klar. So werden auch die sich Richtung Bayernliga verändernden Andi Durner, Ibrahim Neziri (beide FC Gundelfingen) und Simon Achatz (Schwaben Augs
burg) nochmals im Trikot des TSV Gersthofen zu sehen sein.
In der neuen Saison trägt nach Fabio Schenk (SV Ehingen-Süd) und David Miller (Schwaben Augsburg) ein Talente-Trio gelbschwarz. Mit Jermaine Meilinger, Janik Priller und Fabian Bühler hat sich der TSV Gersthofen ein Nachwuchs-Terzett geschnappt, das von vielen Vereinen in der Region umworben worden war. Die drei 19-jährigen Offensivspieler komBad
men aus der Landesliga-A-Jugend von Schwaben Augsburg, die vom ehemaligen Gersthofer Dmitrij Peil trainiert wird, haben in dieser Saison aber auch schon bei den Senioren Bayernliga-Luft geschnuppert. „Wir freuen uns sehr, dass sich diese drei Jungs für uns entschieden haben“, so Gersthofens Abteilungsleiter Klaus Assum. „Sie können beim TSV Spielpraxis bekommen und sich für höhere Aufgaben empfehlen.“