Augsburger Allgemeine (Land West)
Das wird gefeiert
25 + 1 Jahre Markt Diedorf: zwei Tage Kunst & Kultur und ein feierlicher Festakt.
Erst kürzlich konnte Diedorf, die Gemeinde im Naturpark Westliche Wälder, den 40. Maimarkt abhalten. Jetzt steht dort schon wieder ein Jubiläum ins Haus. Vor einem Vierteljahrhundert – genauer sogar vor eigentlich schon 26 Jahren – wurde Diedorf nämlich vom Bayerischen Innenministerium zum Markt erhoben. Wegen Corona mussten die Feierlichkeiten zum letztjährigen Jubiläum um ein Jahr verschoben werden.
Die Bezeichnung Markt ist eine Besonderheit des bayerischen Kommunalrechts, die es auch in Österreich, nicht aber in anderen deutschen Bundesländern gibt. Ihren Ursprung hat diese Ernennung laut Wikipedia im Mittelalter. Von dort bis ins 18. Jahrhundert hinein wurde Orten das Marktrecht verliehen, die städtisch geprägt, aber nicht so groß waren. Meist ging das Marktrecht mit der Verleihung anderer Rechte einher, wie etwa dem Wappen- und Siegelrecht.
Überregionale Bedeutung
Weil Diedorf zahlreiche überörtliche Einrichtungen besaß und Angebotsort vieler Dienstleistungen war, bescheinigte man der Gemeinde mit der Erhebung zum Markt Zentralität und Bedeutung für die umliegenden Gemeinden. Damit befand sich Diedorf seither auf einer Zwischenstufe zwischen Gemeinde und Stadt. Und das ist Diedorf heute mehr denn je. Denn der Ort wächst.
Eine erstklassige Infrastruktur mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, (Fach-)ärztinnen und -ärzten, ausreichenden Angeboten für die Kinderbetreuung, Grund- und Mittelschule sowie einem modernen Gymnasium erfüllt die Gemeinde viele Ansprüche. Dazu kommt eine gute S-Bahnähnliche Verbindung nach Augsburg, Ulm und München sowie ein breites Angebot im Vereinsleben. Auch die Lage Diedorfs im Naturpark Westliche Wälder und eine reichhaltige Fauna und Flora im Schmuttertal machen den Ort lebenswert und beliebt bei Einheimischen und der wachsenden Zahl an Zuzüglern. Nach über 25 Jahren will die Gemeinde nun gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern die Markterhebung gebührend feiern. Und weil Diedorf auch stark vom künstlerischen Leben geprägt ist, stehen die Kunst und vor allem die Künstler und Künstlerinnen im Mittelpunkt der Feiern.
Deshalb gibt es am 21. und 22. Mai zwei Tage Kunst und Kultur. Jeweils von 12 bis 18 Uhr öffnen 30 Diedorfer Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers oder laden zur Ausstellung in der Schmuttertalhalle ein, falls sie kein eigenes Atelier haben. Einige zeigen darüber hinaus ein zusätzliches Rahmenprogramm. So stellt die international agierende Künstlerin Eri KassnelHenneberg aus Anhausen Video, Malerei, Collage und Grafik im DieZ aus. Die Künstlerin Anja Frede aus Lettenbach, die auch die
Kreativwerkstatt leitet, gibt außerdem Einblick in verschiedene Angebote im DieZ. An beiden Tagen gibt es eine Mitmach-Papier-Werkstatt mit Origami und Buchobjekten. Für Sonntag, 22. Mai, ist um 15 Uhr ein Künsterlinnengespräch unter der Moderation von Veronika Thum-Köglowitz vorgesehen. Ansonsten informiert ein Veranstaltungsflyer mit einer Übersichtskarte über die Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeitsbereiche und wo sie zu finden sind.
Festakt am Samstagabend
Doch das ist längst nicht alles. Am Samstagabend ab 17.30 Uhr findet in der Schmuttertalhalle eine Abendveranstaltung mit dem bayerischen Landtagsvizepräsidenten Thomas Gehring anlässlich der Markterhebung Diedorfs 1996 statt. Musikalisch umrahmt wird diese Veranstaltung, zu der neben Kommunalpolitikern, Marktgemeinderäten und Ehrenbürgern alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind, vom Blasorchester Diedorf.
Im Rahmen des Festabends überreicht Thomas Gehring dem Diedorfer Künstler Friedrich Brenner das Bundesverdienstkreuz. Der Bildhauer war erst im vergangenen Jahr für sein Lebenswerk von der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst und der Kulturgemeinschaft Kressbronn gemeinsam mit dem HildeBroër-Preis ausgezeichnet worden.
» Weitere Infos im Internet
marktdiedorf.de