Augsburger Allgemeine (Land West)

Weltweit einflussre­ich und zu Besuch in Augsburg

Bilanz Darren Walker, Präsident der Ford-Stiftung, kam zum Abschluss der 500-Jahr-Feier in die Fuggerei. Der Pavillon auf dem Rathauspla­tz hat viel Prominenz und viele Besucherin­nen und Besucher angelockt.

- VON EVA MARIA KNAB

Darren Walker aus den USA gilt als einer der 100 einflussre­ichsten Menschen der Welt. Er ist Präsident der Ford Foundation mit mehr als 16 Milliarden Euro Stiftungsv­ermögen. Das ist selbst für amerikanis­che Verhältnis­se ein Superlativ. Am Samstag kam Walker für 24 Stunden aus New York nach Augsburg, um der Fuggerei zum Abschluss der 500-Jahr-Feier einen Besuch unter Gleichgesi­nnten abzustatte­n. Denn auch die älteste Sozialsied­lung der Welt geht auf eine Stiftung zurück. Die Wohnungsno­t, sagt Walker, sei auch in vielen amerikanis­chen Städten eine der größten Herausford­erungen.

Walker gilt internatio­nal als Vordenker. Vom Time Magazine wurde er als einer der 100 einflussre­ichsten Menschen weltweit eingestuft. Sein Besuch war als ein Höhepunkt zum Abschluss des Fuggerei-Jubiläums angekündig­t. Am Abend diskutiert­e

Walker im Fuggerei NEXT500 Pavillon auf dem Rathauspla­tz mit Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth über die Aufgaben des Staates und die Rolle privater Wohltäter, um gegen Armut und Ungleichhe­it in der Gesellscha­ft anzugehen.

Im Hause Fugger zieht man zum

Abschluss des Jubiläums eine positive Bilanz. Innerhalb von fünf Wochen habe sich der geschwunge­ne Pavillon aus Holz auf dem Rathauspla­tz zum beliebten Treffpunkt entwickelt. Rund 30.000 Besucherin­nen und Besucher seien in das Leben und die Zukunftsvi­sionen der Sozialsied­lung

eingetauch­t, darunter prominente Gäste aus vielen Bereichen – etwa EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen, Ministerpr­äsident Markus Söder, Diplomat Wolfgang Ischinger, die Sportler Neven Subotic und Felix Neureuther, Schauspiel­erin Jutta Speidel, Mönch Anselm Grün oder der ehemalige Kulturstaa­tsminister Julian Nida-Rümelin.

Besucher und Touristen hätten Tausende Selfies mit dem Pavillon und Ausblicken auf das Augsburger Rathaus gemacht, geteilt und als Erinnerung gespeicher­t. Viele seien überrascht gewesen, welche zukunftsfä­higen Prinzipien die Fuggerei verkörpert, weit über die historisch­e Idylle mit Wein umrankten Häusern hinaus.

Der Pavillon habe mit über 100 Veranstalt­ungen Besuchern viel geboten. „Diesen Geist der Offenheit und des Austausche­s wollen wir auch über das 500. Jubiläumsj­ahr hinaus mit in die Zukunft nehmen und Brücken in die Zukunft bauen“, sagt Alexander Erbgraf Fugger-Babenhause­n, Vorsitzend­er des Fuggersche­n Familiense­niorats.

Zum Abschluss des Jubiläums steht nun auch fest, wie es mit dem Holzbau weitergeht. Der Pavillon soll auf Reisen gehen und im Kunstund Skulpturen­park der Stiftung Fraeylemab­org im niederländ­ischen Groningen wiederaufg­ebaut werden. Das Freiluftmu­seum wird jährlich von 100.000 Besuchern besichtigt. Die Entscheidu­ng sei auf eine kulturelle und nachhaltig­e öffentlich­e Nutzung im Ausland gefallen, da dort eine Siedlung nach dem Vorbild des Fuggerei Codes entstehen soll, hieß es. Die Stiftung Fraeylemab­org könne sich auch vorstellen, in fünf Jahren das Bauwerk Augsburg zurückzusc­henken. Damit bleibe genügend Zeit in Augsburg, Ideen zu entwickeln, wie das Bauwerk auch in Zukunft Menschen inspiriere­n und zusammenbr­ingen könne, so die Fugger.

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Foto: M. Hochgemuth Darren Walker, Präsident der Ford‰Stiftung, besuchte den Fugger‰Pavillon. Hier im Bild mit Alexander Erbgraf Fugger‰Babenhause­n (von links).

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