Augsburger Allgemeine (Land West)
Zwei Wochen ohne Wasserchlorung: Abkochen bleibt
Versorgung Nach gut zwei Jahren ist Gersthofen aus der Chlorung ihres Trinkwassers ausgestiegen.
Gersthofen Seit Oktober 2019 musste das Gersthofer Leitungswasser gechlort werden. Grund waren koliforme Keime, die bei Routinemessungen festgestellt worden waren. Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen ist die Stadt am 27. Mai aus der Chlorung wieder ausgestiegen. Warum sich für die Verbraucher dennoch vorerst nichts ändert.
Seit dem Ausstieg aus der Chlorung
wird das Wasser regelmäßig getestet. Die Testfrist sollte zwei Wochen betragen. Werden bis dahin keine Keime gefunden, ist wieder alles wie früher. „Die seit 14 Tagen durchgeführte regelmäßige Beprobung unseres Trinkwassers hat keine Keimbelastung ergeben“, erklärt Rathaussprecherin Wera von Witzleben auf Anfrage unserer Redaktion. „Sämtliche Werte sind, Stand heute, einwandfrei und entsprechen der Trinkwasserverordnung.“
Die Qualität des Trinkwassers wird seit dem Ausstieg täglich an insgesamt zwölf Probeentnahmestellen in und um Gersthofen kontrolliert. Mit diesen Kontrollen soll die Ausspülung des Chlors beobachtet und nachgewiesen werden. Gleichzeitig werden andere Parameter geprüft, ob eine Belastung im Netz vorhanden ist – zum Beispiel durch Kolikeime.
Da die empfohlenen zwei Wochen der verschärften Beobachtung der Keimwerte im Wasser aber erst nächste Woche erreicht sind, wird zunächst weiterhin das Abkochen des Leitungswassers empfohlen. Eine Abkochverfügung durch das Gesundheitsamt gibt es aber nicht mehr. Weitere Informationen zu den aktuellen Proben veröffentlicht die Stadt Gersthofen zeitnah in den nächsten Tagen, heißt es weiter.
Um die Ursachen für die Verkeimung zu beseitigen, wurden mehr als 100 Einzelmaßnahmen angepackt. Derzeit ist noch die Instandsetzung des städtischen Wasserwerks angesagt. Dieses wird voraussichtlich erst im Sommer wieder ans Netz gehen. Zuletzt war dort ein leicht undichter Saugbehälter festgestellt worden.
Bis das Wasserwerk wieder instand ist, kommt das Gersthofer Wasser aus Augsburg und Gablingen. Sollten die von dort abgezweigten Mengen nicht reichen, steht auch noch Langweid bereit.