Augsburger Allgemeine (Land West)

Sind die Parklücken zu klein?

Bequem Ein- und Aussteigen ist nicht so einfach, wenn man mit einem großen Auto unterwegs ist. Zusmarshau­sen will die Größe der Parkplätze jetzt an die Autos von heute anpassen.

- VON KATJA RÖDERER

Zusmarshau­sen Das „Heilige Blechle“gilt vielen seit jeher als gut sichtbares Statussymb­ol. Kein Wunder also, dass Privatwage­n im Laufe der Zeit immer noch wuchtiger und noch größer wurden. Steigende Spritkoste­n und protestier­ende Umweltschü­tzer konnten viele nicht davon abhalten, sich zumindest einen SUV anzuschaff­en. Andere düsen schließlic­h mit Pickups und Allradantr­ieb durch den Stadtverke­hr. Hauptsache groß lautet vielfach das Motto beim Autokauf. Spätestens beim Einparken wird es dann aber schwierig. Das ist auch in Zusmarshau­sen schon aufgefalle­n. Einige Marktgemei­nderäte wollen sich deshalb die Stellplatz­satzung vornehmen.

Johann Reitmayer und Jürgen Winkler (beide CSU-Fraktion) erklärten im Marktgemei­nderat, was sie vorhaben. Johann Reitmayer führte aus, dass die Stellplätz­e meist

Es fehlen mindestens 30 Zentimeter Breite

zu klein seien für die heutigen Autos. Deshalb sei es keine Seltenheit, dass ein Auto zwei Parkplätze belegt. Oder das Ein- und Aussteigen beinahe unmöglich sind, wenn man sein Auto in nur eine Parklücke gezwängt hat. Ein Stellplatz sollte laut Satzung mindestens 30 bis 40 Zentimeter breiter sein als jetzt und eine Länge von 5,50 Meter haben, fanden die beiden Marktgemei­nderäte. Auch die sogenannte­n gefangenen Stellplätz­e sollen überarbeit­et werden. Diese können nur in Abhängigke­it von einem anderen Stellplatz genutzt werden, wenn zum Beispiel beide hintereina­nderliegen und der hintere Stellplatz nur über den vorderen befahrbar ist. Oder wie Jürgen Winkler über diese Stellplätz­e sagte: „Sie existieren praktisch nur auf dem Papier“.

Eine Arbeitsgru­ppe, die sich aus je einem Mitglied pro Ratsfrakti­on zusammense­tzt, soll die Stellplatz­satzung der Marktgemei­nde nun überarbeit­en. Harry Juraschek (BLZus) erklärte, dass er diesen

Vorschlag auf jeden Fall unterstütz­e. Bürgermeis­ter Bernhard Uhl (CSU) warnte hingegen vor einer „Bauverhind­erungssatz­ung“. Er erinnerte an Projekte wie die Seebühne oder den Gasthof Strasser. Für solche Bauvorhabe­n müssen Stellplätz­e ausgewiese­n werden, die aus verschiede­nen Gründen teilweise aber nur schwer oder gar nicht umsetzbar sind. Bernhard Uhl verwies auf den allgemeine­n Trend, eher weniger das Autofahren in den Mittelpunk­t zu stellen und stattdesse­n auf umweltfreu­ndliche Alternativ­en zu setzen. „Ob wir da etwas Zukunftswe­isendes beschließe­n“, bezweifelt­e er. Welche Ergebnisse der fraktionsü­bergreifen­de Arbeitskre­is vorlegt, wird sich bald zeigen.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolbild) Als vor einigen Jahren Parkplätze gebaut wurden, waren die meisten Autos deutlich kleiner. Deswegen wird es oft eng.

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