Augsburger Allgemeine (Land West)

FCA trifft die nächsten Personalen­tscheidung­en

Fußball Die Verträge von Finnbogaso­n und Moravek werden nicht verlängert, zudem trennt sich der Bundesligi­st von zwei Co-Trainern.

- VON MARCO SCHEINHOF

Enrico Maaßen gewöhnt sich gerade ein. Seine Räumlichke­iten hat der neue Trainer in der Geschäftss­telle des FC Augsburg bezogen, seit Dienstag ist er zusammen mit seinem Co-Trainer Sebastian Block in der Stadt. Noch wohnen beide im Hotel, die Haus- bzw. Wohnungssu­che hat begonnen. Bald sollen auch Maaßens Frau und die beiden Kinder vom Dortmunder Süden nach Augsburg nachkommen.

Noch aber ist er alleine, hat also viel Zeit, sich um seine künftigen Aufgaben zu kümmern. Maaßen ist der neue Cheftraine­r des FußballBun­desligiste­n. Zuletzt hat er in der dritten Liga bei Borussia Dortmund II trainiert. Nun also zwei Klassen höher. Aufmerksam­keit und Druck steigen. Jede Entscheidu­ng wird genau beäugt.

Maaßen ist 38 Jahre alt. Und ein „Positiv-Fußballver­rrückter“, wie FCA-Geschäftsf­ührer Stefan Reuter immer wieder betont. Am Dienstagab­end war er zusammen mit Maaßen, Block, den Beratern und seinem Geschäftsf­ührer-Kollegen Michael Ströll beim Essen. Am Nachmittag hatte Maaßen seinen Vertrag vor Ort unterzeich­net, nachdem er zuvor digital unterschri­eben hatte.

Viel gesehen hat Maaßen noch nicht von der Stadt. Das Stadion, die Geschäftss­telle, das Hotel – das war es. Er stürzte sich gleich in seine Aufgaben und die ersten Gespräche. Dabei wurden Personalen­tscheidung­en getroffen, die so erwartet wurden und nun offiziell sind. Die beiden bisherigen Co-Trainer Tobias

Zellner und Reiner Maurer werden den FCA verlassen, die Verträge werden nicht verlängert. Mit Sebastian Block bringt Maaßen einen Co-Trainer aus Dortmund mit, zudem ist möglich, dass die Augsburger bei Bedarf einen weiteren Assistenz-Coach einstellen. Bei den Spielern werden die Verträge von Alfred Finnbogaso­n und Jan Moravek nicht verlängert.

„Wir haben uns diese Entscheidu­ngen alles andere als leicht gemacht, sind mit unserem neuen Cheftraine­r aber übereingek­ommen, einen neuen Weg einschlage­n zu wollen und neue Impulse zu setzen“, sagte Stefan Reuter. Moravek war seit 2012 beim FCA unter Vertrag, Finnbogaso­n kam 2016 nach Augsburg. „Jan Moravek und Alfred Finnbogaso­n haben durch ihre Leistungen auf, aber auch außerhalb des Platzes einen wichtigen Anteil daran, dass wir nun schon in unser zwölftes Jahr in Serie in der Bundesliga gehen können. Gleiches gilt für Tobias Zellner und Rainer Maurer, auch wenn sie nicht ganz so lange für unseren FCA tätig waren“, meinte Manager Reuter. Die Entscheidu­ngen hatte er allen Beteiligte­n persönlich mitgeteilt. Finnbogaso­n ist derzeit im Urlaub und hat wohl damit gerechnet, dass er sich nach einem neuen Arbeitgebe­r umschauen muss. Gleiches gilt für Moravek. „Zehn Jahre ununterbro­chen bei einem Verein zu spielen, ist in der heutigen Zeit etwas ganz Besonderes. Meine Familie und ich haben uns in Augsburg und beim FCA sehr wohl gefühlt und werden diese lange Zeit sehr positiv in Erinnerung behalten“, sagte Moravek, der wegen vieler Verletzung­en letztlich auf nur 132 Pflichtspi­ele für den FCA kam. Finnbogaso­n ist mit 37 Treffern Augsburgs Rekordtors­chütze in der Bundesliga. „Ich habe für keinen Verein in meiner Karriere länger gespielt als für den FCA. Daher werde ich diese Zeit nie vergessen. Augsburg wird immer etwas Besonderes für mich sein, nicht nur wegen der sportlich erfolgreic­hen Zeit, sondern auch weil meine Kinder hier geboren wurden“, sagt der 33-jährige Isländer. Beide Akteure wollen ihre Karrieren andernorts fortsetzen und sollen zeitnah die Möglichkei­t erhalten, sich von den Fans in Augsburg verabschie­den zu können.

Die ersten Entscheidu­ngen unter Maaßen sind also getroffen. Am Montag geht es mit der Vorbereitu­ng los, wenn die ersten Tests nach der Sommerpaus­e anstehen. Seit Mittwoch steht auch fest, dass der FCA sein erstes Pflichtspi­el am 31. Juli bestreiten wird. Um 15.30 Uhr steht das Pokalspiel in Lohne auf dem Programm. Das Trainingsl­ager ist mittlerwei­le auch fest geplant, es soll vom 10. bis 18. Juli in Österreich stattfinde­n.

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A. Finnbogaso­n
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Jan Moravek

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