Augsburger Allgemeine (Land West)

Wald brennt bei Potsdam

Brandenbur­ger müssen vor Flammen fliehen

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Treuenbrie­tzen Dunkle Schwaden über dem Wald, beißender Rauch in der Luft, ein dramatisch­er Kampf gegen die Flammen: Hunderte Menschen haben sich am Wochenende vor Waldbrände­n in Brandenbur­g in Sicherheit bringen müssen. Bei Treuenbrie­tzen kämpften Feuerwehr und Bundeswehr schon seit Freitag am Boden und aus der Luft gegen ein Feuer, das sich durch wechselnde Winde ausbreitet­e. Am Sonntag dann eine neue Hiobsbotsc­haft: Etwa 20 Kilometer entfernt geriet bei Beelitz ein weiterer Waldbrand außer Kontrolle. In beiden Fällen wurden Ortsteile evakuiert.

Brandenbur­gs Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) und Innenminis­ter Michael Stübgen (CDU) informiert­en sich am Sonntagnac­hmittag vor Ort in Treuenbrie­tzen. Die Lage spitze sich dramatisch zu, sagte Stübgen. Woidke sagte: „Wir müssen damit rechnen, dass sich die Situation weiter verschärft.“Rund 600 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen. Auch das Johanniter-Krankenhau­s in Treuenbrie­tzen bereitete sich vorsorglic­h auf eine Räumung vor. „Wir haben derzeit 1400 Einsatzkrä­fte im Einsatz“, sagte Woidke.

Treuenbrie­tzen liegt etwa 80 Kilometer südwestlic­h von Berlin und 40 Kilometer von Potsdam entfernt. Der Brand war am Freitag in einem Kiefernwal­dstück auf 60 Hektar ausgebroch­en. Am Sonntag waren es bereits 200 Hektar. Das entspricht etwa 280 Fußballfel­dern. 2018 hatte es in der gleichen Gegend einen Waldbrand auf 400 Hektar gegeben. Der Kampf gegen die Flammen ist in dem Gebiet besonders schwierig: Weil im Boden eines ehemaligen Spreng- und Übungsplat­zes Munition und Kampfmitte­l liegen, kommen die Feuerwehrl­eute nicht direkt an den Brand heran.

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Foto: Zinken, dpa Der Rauch stieg beim Ort Frohnsdorf weit in den Himmel.

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