Augsburger Allgemeine (Land West)
Radstreifen in Hermanstraße soll fest installiert werden
Verkehr Ein Jahr lang lief der Versuch in der Hermanstraße, Stadt und Polizei ziehen jetzt eine positive Bilanz. Deshalb soll auch der Rest der Straße einen Radweg bekommen – zunächst wieder probeweise.
Der Fahrradweg, der im Juli vergangenen Jahres versuchsweise in der Augsburger Hermanstraße angelegt worden war, soll zur Dauereinrichtung werden. In einem zweiten Schritt will die Stadt auch in einem weiteren Abschnitt zwischen Beethovenstraße und Königsplatz auf einen Fahrstreifen für Autos verzichten. Dort soll ebenfalls eine Radspur entstehen – zunächst wieder probeweise für drei Monate. Diesen Vorschlag will Baureferent Gerd Merkle (CSU) am Mittwoch dem Bauausschuss des Stadtrats unterbreiten.
Vergangenen Sommer hatte die Stadt auf der Hermanstraße zwischen Königsplatz und Gögginger Brücke in beide Fahrtrichtungen versuchsweise Fahrspuren abmarkiert, um sie Radfahrern zur Verfügung zu stellen. Vor allem von Besucherinnen und Besuchern des Hermanfriedhofes und einiger umliegender Arztpraxen hatte es in der Folge Kritik gegeben, denn durch die Radspur war ein Großteil der Parkplätze weggefallen. Die Augsburger Bauverwaltung zieht nach einem Jahr dennoch ein positives Fazit: Von Radfahrenden habe es größtenteils positive Rückmeldungen gegeben. Durch neue Parkbuchten an der Ladehofstraße konnte der Wegfall von Stellplätzen zudem nahezu ausgeglichen werden, weshalb sich die Lage inzwischen beruhigt hätte. Sowohl der städtische Ordnungsdienst als auch Stadtwerke und Polizei hätten den Versuch positiv bewertet: Es gab weder übermäßig viele Falschparker noch vermehrt Unfälle. Die Stadt möchte die Fahrradstreifen deshalb dauerhaft einführen, voraussichtlich ab 2023.
In einem zweiten Schritt soll nun auch stadteinwärts zwischen Beethovenstraße und Königsplatz ein Radstreifen entstehen. Für Autos stünde damit an der „Zufahrt“zum Königsplatz nur noch eine Fahrspur zur Verfügung. Um Rückstauungen zu verhindern, soll die Ampelschaltung am Knotenpunkt Herman-, Halder-, Schaezler- und Schießgrabenstraße optimiert werden. Das Rechtsabbiegen von der Herman- in die Schießgrabenstraße bleibt vorerst erlaubt, obwohl in diesem Bereich der Radstreifen verlaufen wird. Sollte sich diese Situation als problematisch herausstellen, wäre es möglich, die Abbiegemöglichkeiten entsprechend anzupassen. Für die dauerhafte und die versuchsweise Markierung der Radwege fallen laut Merkle 250.000 Euro an Kosten an. Die Stadt will das Geld aus den Mitteln für das Projekt Fahrradstadt finanzieren.
Die Stadt will bis Ende 2023 ein Gesamtkonzept erstellen, wie die Mobilität in Augsburg künftig aussehen soll. Bereits in den ersten Jahren der Amtsperiode hat die schwarz-grüne Stadtregierung einige Entscheidungen getroffen, die Veränderungen erkennen lassen. So wurden unter anderem die Parkgebühren erhöht, anderswo fielen Parkplätze zugunsten von Fahrradwegen weg.