Augsburger Allgemeine (Land West)

In Dinkelsche­rben weht ein Hauch von Broadway durch die Reischenau‰Halle

Kultur In der voll besetzten Reischenau-Halle erlebt das Publikum einen ganz besonderen Abend und das Blasorches­ter läuft beim Musical „Starlite Motel“zur Höchstform auf.

- VON MICHAELA KRÄMER

Dinkelsche­rben Darauf haben Musical-Fans lange warten müssen, doch nun wehte endlich nach zweijährig­er Corona-Pause ein Hauch von Broadway durch die voll besetzte Reischenau-Halle in Dinkelsche­rben. In einer effektvoll­en Show inszeniert­e das Musical „Starlite Motel“des Regisseurs und Autors Philipp Bange berühmte Songs der 1960er-Jahre – verpackt in eine Geschichte, die eigentlich nur Hollywood schreiben kann.

In Höchstform präsentier­te sich das Blasorches­ter seiner zentralen Rolle angemessen. Ihm standen ein ausdruckss­tarker Chor sowie tolle Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er, Sängerinne­n und Sänger mit brillanten Stimmen zur Seite. Besonders anspruchsv­oll war die Koordinati­on zwischen Schauspiel und Musik, denn die Dialoge waren zeitlich genau aufeinande­r abgestimmt.

Die Kombinatio­n zwischen Rockband und dem Blasorches­ter war ein weiteres Novum, das beim gemeinsam gespielten Stück „Sound of Silence“besonders stark zur Geltung kam. Damit auch alle Zuschauer der Handlung folgen konnten, wurden die Emotionen auf dem Weg von Boston an die Westküste in Bildern auf einer Leinwand verstärkt. Dass das Bühnenbild zwischen den einzelnen Handlungen gewechselt wurde, störte niemanden.

Die musikalisc­he Eröffnung begann mit dem Song „The River“und stimmte damit auch gleich auf die Stimmungsl­age der Hauptdarst­ellerin Linda ein, die in ihrer Heimatstad­t Seattle unglücklic­h ist. Sie möchte dem trostlosen Leben entfliehen. In einer Rückblende erzählt sie die Geschichte ihrer Eltern, die schon sehr früh nach Arizona gingen, um ihren Traum einer Tankstelle zu erfüllen. Sie steckten voller Hoffnung. Die Geschäfte liefen gut, doch zum fünfjährig­en Bestehen verstarb Lindas Mutter und die Träume zerplatzte­n. Was da an großen Gefühlen musikalisc­h beschriebe­n wurde, hatte es auf die Herzen der Zuhörerinn­en und Zuhörer abgezielt: „All That Matters“, „Light On“oder der zu einem Duett ausgebaute Klassiker „Listen To Your Heart“.

Jahre später geht Linda ihren eigenen Weg und kehrte zurück nach Arizona, um dort das Starlite Motel zu eröffnen. Nach Anfangssch­wierigkeit­en, die Bank schickte sogar einen Schlägertr­upp, weil sie ihre Rechnungen nicht bezahlen konnte, bekam sie Hilfe von der Band The Jackdaws. Nach einer kurzen Pause begann mit ihnen auch der zweite Teil des Musicals. Die fünfköpfig­e Band durchlief eine Reihe von Hits der Musikgenie­s wie Elvis Presley bis hin zu den Beach Boys und Mamas & Papas.

Das fantastisc­h besetzte Musical bot unterhalts­ame Stunden voller Charme, Esprit, viel Gefühl und natürlich für jeden das gewünschte Happy End. Die ganze Zeit wurde das Publikum bestens unterhalte­n und erlebte einen Abend, über den sicherlich noch lange geredet wird – auch wenn es in der Reischenau­Halle ungewöhnli­ch heiß war.

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Fotos: Andreas Lode Die Musikkapel­le der Musikverei­nigung Dinkelsche­rben spielte unter der Leitung von Gerhard Kratzer groß auf.
 ?? ?? Daniela Altstetter (als Linda) und Lena Hackenberg (als Susan) brachten in Dinkel‰ scherben in der voll besetzten Reischenau‰Halle große Gefühle auf die Bühne.
Daniela Altstetter (als Linda) und Lena Hackenberg (als Susan) brachten in Dinkel‰ scherben in der voll besetzten Reischenau‰Halle große Gefühle auf die Bühne.

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