Augsburger Allgemeine (Land West)
Nach Kollaps: Alvarez erwägt nächsten Start
Schwimmen Die 25-Jährige könnte rasch ins Becken zurückkehren. Ihre Trainerin kritisiert die Hilfskräfte scharf.
Budapest Synchronschwimmerin Anita Alvarez schließt einen Start im Team-Finale zwei Tage nach ihrem Kollaps im Solo der Freien Kür bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest nicht aus. Die Amerikanerin werde sich am Donnerstag ausruhen, „und dann mit dem Arzt entscheiden, ob sie das Team-Finale in der Freien Kür schwimmen kann oder nicht“, sagte Trainerin Andrea Fuentes in einem Statement auf Instagram.
Die zweimalige Olympiasiegerin Alvarez (25) aus den USA war am Mittwoch unmittelbar nach ihrer
Darbietung bewusstlos im Becken untergegangen. Sie musste von ihrer Trainerin und einer weiteren Person gerettet werden. „Die Ärzte haben alle Vitalwerte überprüft und alles ist normal: Herzfrequenz, Sauerstoff, Zuckerwerte, Blutdruck, usw. ... alles ist in Ordnung“, schrieb Fuentes.
Nach dem dramatischen Zwischenfall hat die Trainerin des amerikanischen Teams die Sicherheitsvorkehrungen des Wettbewerbs scharf kritisiert. Die Hilfskräfte hätten nur „geglotzt“und „nicht reagiert“, klagte Fuentes am Donnerstag
im Interview der spanischen Fachzeitung AS. „Als ich sie sinken sah, schaute ich zu den Rettern rüber, aber ich sah, dass sie nur geglotzt und nicht reagiert haben. Ich dachte: ,Springt ihr nun rein oder nicht?’“Da habe sie gehandelt. „So bin ich, ich kann nicht nur starren“, erzählte die aus Spanien stammende Fuentes, die von Medien ihrer Heimat als Heldin gefeiert wurde. Die Rettungsaktion sei nicht einfach gewesen, betonte sie.
Der Retter, der nach einiger Zeit in das Becken gesprungen sei, habe „in Wirklichkeit nicht viel geholfen“. „Man musste sie auf die Seite legen, damit sie kein Wasser schluckt und atmen kann. Er wollte sie auf den Rücken legen, und es kam zu einem kleinen absurden Kampf, in welche Position wir sie legen sollten.“
Eine halbe Stunde nach dem Vorkommnis bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Budapest wurde bekannt, dass es der Synchronschwimmerin wieder gut gehe. Der Ohnmachtsanfall der 25-Jährigen sei stressbedingt und auch nicht der erste dieser Art gewesen, sagte Fuentes.