Augsburger Allgemeine (Land West)
„Heilerinnen“ergaunern Geld von Seniorin
Sie erzählten der Frau, sie könnten bei ihr „Hexen“austreiben
Am Dienstag ist eine Seniorin auf einem Supermarktparkplatz in der Konrad-Zuse-Straße im Augsburger Stadtteil Hochfeld zwei Betrügerinnen aufgesessen und hat am Ende 1000 Euro verloren. Wie die Polizei mitteilt, sprachen die beiden Frauen die 73-Jährige gegen 15.30 Uhr auf dem Parkplatz an und überzeugten sie davon, ihr „Hexen“austreiben zu können. Dafür forderten sie zunächst 10.000 Euro. Allerdings brachte die Seniorin nur rund 1000 Euro auf, die sie einer der selbst ernannten „Wunderheilerinnen“schließlich übergab, um im Gegenzug ein Paket zu bekommen.
Die angebliche Wunderheilerin wickelte das Geld in ein Tuch und übergab der Seniorin das Paket wenig später wieder – mit dem Hinweis, die Frau solle es sich über
Wie die „Wunderheilerinnen“bei dem Betrug vorgingen
Nacht unter das Kopfkissen legen. Dies tat die 73-Jährige und stellte erst am nächsten Tag fest, dass sie um ihr Geld gebracht worden war. Statt der 1000 Euro befand sich nur noch Zeitungspapier in dem Tuch.
Wie die Polizei mitteilt, ist der Wunderheiler-Trick neben dem Enkel-Trick eine weitere bekannte Betrugsmasche. Die angeblichen Wunderheiler und Wunderheilerinnen sprechen Menschen auf der Straße an und reden ihnen ein, sie seien schwer erkrankt. Ursache für die Beschwerden sei ein Fluch, der auf ihrem gesamten Vermögen laste. Um den Bann zu brechen, übergeben die Opfer nicht selten Geld, aber auch Schmuck, um den Fluch loszuwerden. Die Wertgegenstände werden von den „Heilern“in ein Tuch oder Zeitungspapier gewickelt. Bei der „Beschwörungszeremonie“wird dann das Geld gegen Papierschnipsel ausgetauscht.
Die Polizei bittet in dem Fall im Hochfeld um Zeugenhinweise. Die beiden „Wunderheilerinnen werden wie folgt beschrieben: Eine war etwa 70 Jahre alt, 165 cm groß, kräftig, hatte ein ovales Gesicht, eine längliche Nase und helle Haare. Sie trug einen hellen Rock, ein weißes Top und sprach Russisch.
Die zweite Frau ist zwischen 60 und 70 Jahre alt, etwa 150 cm groß, kräftig, hat ein rundes Gesicht, kurze helle Haare und trägt eine Brille. Außerdem war sie mit einem weißen Hut, einer hellen Hose und einer hellen Bluse mit heller Weste darüber gekleidet. Auch sie sprach Russisch. Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich unter 0821/323 2710 zu melden.