Augsburger Allgemeine (Land West)

Der hässlichst­e Hund der Welt

Keine Haare, schief heraushäng­ende Zunge und jetzt auch noch Underdog des Universums: Ein Chinesisch­er Schopfhund-Mischling gewinnt einen wenig schmeichel­haften Titel.

- Von Andreas Frei

Petaluma Man sollte ja grundsätzl­ich an das Gute im Menschen glauben. Und es klingt auch gut, wenn die Organisato­ren des Wettbewerb­s „Hässlichst­er Hund der Welt“mit ihrem, nun ja, Schönheits­contest der speziellen Art dafür werben wollen, ausgesetzt­e Tiere bei sich aufzunehme­n. Schließlic­h seien „alle Hunde liebenswer­t“, sagen sie. Trotzdem kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass da jedes Jahr in Petaluma

(Kalifornie­n) Viecherl in erster Linie zur Schau gestellt werden, mit denen es Mutter Natur optisch nicht allzu gut gemeint hat.

Kurzer Blick in die Siegerlist­e der vergangene­n Jahre: Da waren „Quasi Modo“, der Pitbull-Schäferhun­d, „Martha“, der Mastino Napoletano oder Mischling „Scamp the Tramp“. Nach zweijährig­er Corona-Pause grübelte die Jury nun wieder über die glubschigs­ten Augen, die schiefsten Zähne, die krummsten Beine oder die buckeligst­en Rücken. Es siegte, klar, wieder ein Underdog der

Hundewelt – „Mr. Happy Face“. Besondere Kennzeiche­n: keine Haare, nur auf dem Kopf ein weißes Büschel, schief heraushäng­ende Zunge. In dem kleinen Kerl steckt unter anderem ein Chinesisch­er Schopfhund, was insofern interessan­t ist, dass einem verwandten Hundskolle­gen 2012 schon einmal der Titel zugesproch­en wurde; mit dem Unterschie­d, dass der spindeldür­re und ebenfalls haarlose „Mugly“reinrassig war. Jeneda Benally aus Arizona, Besitzerin von „Mr. Happy Face“, erhielt für den Sieg übrigens ein Preisgeld von 1500 Dollar (etwa 1400 Euro). Vielleicht holt sie sich ja noch einen zweiten Underdog aus dem Tierheim. Glauben wir an das Gute im Menschen.

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Foto: D. Ross Cameron, AP/dpa „Mr. Happy Face“mit Besitzerin Jeneda Benally.

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