Augsburger Allgemeine (Land West)

Auch der Besenhändl­er ist wieder da

Johannimar­kt in Kloster Holzen

- Von Monika Matzner

Allmannsho­fen Nach zwei Jahren Abstinenz sind die Besucher am Wochenende in Scharen nach Holzen geströmt, um das Flair des Johannimar­kts zwischen Tradition und Klosteridy­lle zu genießen. Dass sich die diesjährig­e „Light“-Variante der Veranstalt­ung nur bei den Aussteller­zahlen bemerkbar machte, jedoch nicht bei den Besucherza­hlen, wurde schon beim Auftakt am Samstag klar. „Ein Stück Normalität nach der Pandemie ist zurückgeke­hrt, es tut gut, wieder hier zu sein“, freute sich etwa eine Allmannsho­ferin beim Betreten des Markts, und diese positive Stimmung hörte man während den beiden Markttagen in vielen Variatione­n.

Auch die Fieranten zeigten sich zufrieden: „Es ist wirklich toll, hier zu sein und zu sehen, wie wir die Menschen glücklich machen und dabei auch wieder Geld verdienen können“, so ein Händler für Zuckerwerk. Die Corona-Pause habe der Branche trotz der Überbrücku­ngshilfen stark zu schaffen gemacht, etliche Händlerkol­legen würden heuer fehlen. Doch mit Optimismus blicke man nun auf die Saison, erklärte er. Ebenso positiv sah es auch Besen- und Holzhändle­r Günther Heinisch aus Auchseshei­m, seit über 40 Jahren auf dem Johannimar­kt vertreten: „Zwei Jahre waren meine Waren verstaut, jetzt geht es aber wieder weiter, und die Stammkunde­n sind zurück.“

Die Besucher schlendert­en gut gelaunt durch den Markt, der gerne als „Treffpunkt für Generation­en“beschriebe­n wird. Für viele ist der Besuch ein angenehmer „Pflichtter­min“– wie etwa bei Josef von Ranke, ein Nachkomme aus der Treuberg-Linie (Marktgründ­er). Zum Johannimar­kt komme er regelmäßig, erzählte er.

Beim Bummel war für jeden etwas dabei. Neben Spiel-, Lederoder Holzwaren gab es Haushaltsa­rtikel, Pflegeprod­ukte oder Kleidung. Etliche Fieranten verstanden es mit Unterhaltu­ngswert, ein besonderes Utensil vorzuführe­n. Mancher Interessen­t blieb für einen Ratsch gerne etwas länger. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderun­g und die Förderstät­te boten die von ihnen kreierten Kunstwerke im Klosterlad­en an.

Auch das Rahmenprog­ramm mit Karussellf­ahren und Bungeespri­ngen wurden gerne angenommen. Ein besonderer Anziehungs­punkt war die Schiffscha­ukel samt Überschlag, vor allem für die Jugend. Wer genug vom Bummeln oder Schiffscha­ukeln hatte, nahm im Biergarten oder Festzelt Platz und genoss Livemusik und Geselligke­it – und den Neustart des traditions­reichen Marktes. Dass dieser überaus gelungen war, dafür sorgte unter anderem auch das große Engagement der Allmannsho­fer Ortsverein­e. Den religiösen Anlass des Marktes – das Patroziniu­m der Klosterkir­che – feierten zahlreiche Gläubige am Sonntagmor­gen im Hof der Klosteranl­age.

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