Augsburger Allgemeine (Land West)
Auch der Besenhändler ist wieder da
Johannimarkt in Kloster Holzen
Allmannshofen Nach zwei Jahren Abstinenz sind die Besucher am Wochenende in Scharen nach Holzen geströmt, um das Flair des Johannimarkts zwischen Tradition und Klosteridylle zu genießen. Dass sich die diesjährige „Light“-Variante der Veranstaltung nur bei den Ausstellerzahlen bemerkbar machte, jedoch nicht bei den Besucherzahlen, wurde schon beim Auftakt am Samstag klar. „Ein Stück Normalität nach der Pandemie ist zurückgekehrt, es tut gut, wieder hier zu sein“, freute sich etwa eine Allmannshoferin beim Betreten des Markts, und diese positive Stimmung hörte man während den beiden Markttagen in vielen Variationen.
Auch die Fieranten zeigten sich zufrieden: „Es ist wirklich toll, hier zu sein und zu sehen, wie wir die Menschen glücklich machen und dabei auch wieder Geld verdienen können“, so ein Händler für Zuckerwerk. Die Corona-Pause habe der Branche trotz der Überbrückungshilfen stark zu schaffen gemacht, etliche Händlerkollegen würden heuer fehlen. Doch mit Optimismus blicke man nun auf die Saison, erklärte er. Ebenso positiv sah es auch Besen- und Holzhändler Günther Heinisch aus Auchsesheim, seit über 40 Jahren auf dem Johannimarkt vertreten: „Zwei Jahre waren meine Waren verstaut, jetzt geht es aber wieder weiter, und die Stammkunden sind zurück.“
Die Besucher schlenderten gut gelaunt durch den Markt, der gerne als „Treffpunkt für Generationen“beschrieben wird. Für viele ist der Besuch ein angenehmer „Pflichttermin“– wie etwa bei Josef von Ranke, ein Nachkomme aus der Treuberg-Linie (Marktgründer). Zum Johannimarkt komme er regelmäßig, erzählte er.
Beim Bummel war für jeden etwas dabei. Neben Spiel-, Lederoder Holzwaren gab es Haushaltsartikel, Pflegeprodukte oder Kleidung. Etliche Fieranten verstanden es mit Unterhaltungswert, ein besonderes Utensil vorzuführen. Mancher Interessent blieb für einen Ratsch gerne etwas länger. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderung und die Förderstätte boten die von ihnen kreierten Kunstwerke im Klosterladen an.
Auch das Rahmenprogramm mit Karussellfahren und Bungeespringen wurden gerne angenommen. Ein besonderer Anziehungspunkt war die Schiffschaukel samt Überschlag, vor allem für die Jugend. Wer genug vom Bummeln oder Schiffschaukeln hatte, nahm im Biergarten oder Festzelt Platz und genoss Livemusik und Geselligkeit – und den Neustart des traditionsreichen Marktes. Dass dieser überaus gelungen war, dafür sorgte unter anderem auch das große Engagement der Allmannshofer Ortsvereine. Den religiösen Anlass des Marktes – das Patrozinium der Klosterkirche – feierten zahlreiche Gläubige am Sonntagmorgen im Hof der Klosteranlage.