Augsburger Allgemeine (Land West)
Musikgenuss mit Lebensfreude
Sichtlich ausgedünnt sind die Musikgruppen am Neusässer Gymnasium. Das mindert aber nicht die Qualität.
Neusäß Ein Bläserquartett mit sechs Musizierenden? Auch wenn sich mit Schulleiter Stefan Düll und wohl so manche Zuhörerinnen und Zuhörer wunderten, es klang trotzdem fantastisch, wie das Bläserquartett des Justus von LiebigGymnasiums Neusäß mit „Eye of the Tiger“das Sommerkonzert schwungvoll eröffnete. Nach zwei Jahren Corona-Krise war letztlich auch keiner päpstlicher als der Papst. Düll zeigte sich zuversichtlich, einen Weg zu finden, dass an Weihnachten wieder das traditionelle Konzert veranstaltet werden kann. Bei diesem Wunsch schlossen sich wohl alle Beteiligten und Gäste des Konzerts an. Fleißig hatten die jungen Musikerinnen und Musiker mit ihren Lehrkräften und
Leiterinnen und Leiter der verschiedenen Ensembles, Annalena Schneider, Stefan Kellermann und Veronika Wersin, geprobt und diese hatten den Schulleiter letztlich überzeugt, dass es dringend wieder ein Schulkonzert geben müsse.
Dass dies von der ganzen Schule so gewollt war, davon erzählten die begeisterten Zurufe, vor allem der Mitschüler. Die neue Chorklasse ist ungewohnt klein, aber dennoch fein: „Dies ist der Corona-Krise geschuldet, wir sind ganz auf
Neuanfang eingestellt und müssen erst wieder beginnen, den Chor aufzubauen“, erklärte Veronika Wersin. Viele Besucherinnen und Besucher des Sommerkonzerts, die schon lange keinen Musikunterricht mehr besuchen, erinnerte die Chorklasse mit dem Kanon „Es tönen die Lieder“, „Leise zieht durch mein Gemüth“von Felix Mendelsohn Bartholdy, dem „Frühlingsgruß“von Robert Schumann und dem israelischen Volkslied „Hevenu Shamlom“an lange vergangene Zeiten.
Lediglich mit Blicken wusste Stefan Kellermann, der sein Kammerorchester persönlich auf der Geige unterstützte, seine Musikerinnen und Musiker zu führen. Sie spielten wie auch bei der Abiturfeier „Palladio“von Karl Jenkins, arrangiert von Robert Longfield, und „Elegie“von Peter Tschaikowsky.
Mit dem einschmeichelnd gezupften „Playful Pizzicato“aus „Simple Symphony“boten sie einen wahren Ohrenschmaus und begeisterten ihr Publikum.
Vom „Großen Chor“kam „Strike it up Tabor“, „Mit Lieb bin ich umfangen“, die Rockballade „Dust in the Wind“und „Count on Me“von Bruno Mars.
Auf die Bigband The Lazy Tones haben natürlich wieder alle ganz besonders gewartet – und wurden nicht enttäuscht. Unter Führung von Annalena Schneider ging es gleich flott los mit „Barbara Ann“, „Stand by Me“und „Sweet Caroline“von Neil Diamond. Letztlich gab es für die Musikerinnen und Musiker tosenden Applaus, vor allem nicht zuletzt von ihren Mitschülern, die immer wieder Zugaben forderten. Für die Zuhörer war es ein tolles Erlebnis.