Augsburger Allgemeine (Land West)

Mergim Berisha im Blick

Der Neuzugang von Fenerbahce Istanbul steht gegen Hertha BSC auf jeden Fall im Kader. Ob er von Beginn an spielen wird, ließ FCA-Trainer Enrico Maaßen offen.

- Von Robert Götz

Am Donnerstag um kurz nach 18 Uhr hat Enrico Maaßen seinen ersten Stresstest als Bundesliga­trainer hinter sich gebracht: Das Transferfe­nster ist geschlosse­n. Der Trainer des FC Augsburg hat jetzt Planungssi­cherheit. „Ich denke, mit Mergim Berisha haben wir uns noch einmal verstärkt. Wir sind zufrieden. Wir wissen jetzt: Das ist der finale Kader. Wir werden zusammenrü­cken. Das haben wir von vornherein gesagt, dass das jetzt in der Phase wichtig ist“, sagte er bei der Spieltagsp­ressekonfe­renz vor dem Spiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Hertha BSC in der WWK-Arena.

Es ist das Duell zweier derzeit offensivsc­hwacher Bundesliga­klubs, wenn man die Trefferaus­beute ansieht. Der FCA hat gerade mal drei Treffer erzielt, damit aber drei Punkte geholt. Hertha hat erst zwei Tore bejubelt und nur einen Punkt gesammelt.

Der FCA hat auf die Torflaute mit der Leihe des U21-Europameis­ters von Fenerbahce reagiert.

„Er ist ein sehr abschlusss­tarker Spieler, hat Qualitäten bei Standards, ist sehr schlau – bei den Laufwegen, im Umschalten, auch im eigenen Ballbesitz –, und bringt eine gute Körperlich­keit mit“, schwärmt Maaßen. Ob er aber auch spielen wird? „Er ist im Kader und ein Startelf-Kandidat“, sagt Maaßen. Seine Trümpfe will er seinem Hertha-Kollegen Sandor Schwarz nicht offen zeigen.

Mit dem Berisha-Transfer öffnete sich für Ricardo Pepi die Tür zu einer Leihe zum FC Groningen. Der 19-jährige US-Amerikaner will unbedingt zur WM und bat darum um Freigabe. „Wir haben gesagt, dass es, wenn wir auf der Stürmerpos­ition nichts gemacht hätten, ausgeschlo­ssen wäre. Dann ging die Geschichte mit Mergim auf“, erzählt Maaßen. Jetzt soll Pepi in den Niederland­en Selbstvert­rauen tanken. „Es bringt ihm nichts, bei uns zu sein, wenn er merkt, dass es ihm schwerfäll­t.“

Beim FCA wäre ihm derzeit angesichts des Offensiv-Überangebo­tes nur ein Teilzeitjo­b geblieben. Jetzt muss sich der FCA nur noch die notwendige­n Torchancen erarbeiten. Maaßen sagt dazu: „Insbesonde­re wenn es Richtung Tor geht, brauchen wir mehr Ruhe. Es gibt eben Momente, in denen du nicht immer nach vorne spielen

kannst. Da musst du mal im Ballbesitz bleiben. Und anderersei­ts gibt es die Momente, wo du hart nach vorne gehen musst. Da haben wir schon daran gearbeitet.“

Mit welcher Startelf er die durchaus sichtbaren Bemühungen

auch in zählbare Erfolge umsetzen will, verriet er am Freitag nicht. In der Offensive hat er die Qual der Wahl, auch wenn Pepi jetzt fehlt: Ruben Vargas, André Hahn, Florian Niederlech­ner, Mergim Berisha, Ermedin Demirovic und Fredrik

Jensen. Der hat nach seiner Kopfverlet­zung gegen Hoffenheim bisher allerdings nur dosiert trainiert. André Hahn ist aber wieder fit, genauso wie Robert Gumny. Frederik Winther „braucht noch zwei, drei Wochen“, Niklas Dorsch, Felix Uduokhai und Reece Oxford fehlen noch länger. Neuzugänge gab es auf diesen Positionen keine mehr. „Das birgt Risiken, klar. Aber wir haben uns gemeinsam für diesen Schritt entschiede­n. Und ich glaube, wenn die Verletzten zurückkomm­en, haben wir eine sehr gute Kadergröße“, sagt Maaßen.

Seiner Linie bleibt er unabhängig von der Personalau­sstattung treu. „Wir wissen auch, dass wir uns gerade nach Ballverlus­ten gut verhalten müssen. Die Hertha hat drei wirklich schnelle Jungs vorne. Da müssen wir die eigenen Angriffe sorgsam absichern“, fordert er. Aber von seiner Spielphilo­sophie rückt er nicht ab: „Wir müssen uns mehr Tormöglich­keiten erspielen, müssen wuchtiger und zielstrebi­ger sein.“Dabei soll Mergim Berisha helfen. Wenn auch nicht gleich von Beginn an.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Enrico Maaßen (links) beobachtet Neuzugang Mergim Berisha (vorne) beim Training ganz genau. Noch ist unklar, ob es für den Stürmer nach einer Handvoll Trainingse­inheiten gleich für die Startelf gegen Berlin reicht.
Foto: Klaus Rainer Krieger Enrico Maaßen (links) beobachtet Neuzugang Mergim Berisha (vorne) beim Training ganz genau. Noch ist unklar, ob es für den Stürmer nach einer Handvoll Trainingse­inheiten gleich für die Startelf gegen Berlin reicht.

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