Augsburger Allgemeine (Land West)
Marco Brenner überrascht bei der Vuelta
Bester Deutscher auf der 12. Etappe
Nach dem zweiten Ruhetag bei der Vuelta hatte Radprofi Marco Brenner zum zweiten Mal bei einem Ausreißversuch bei der SpanienRundfahrt für Aufsehen gesorgt. Auf der 8. Etappe von La Pola Llaviana nach Colláu Fancuaya wurde seine Gruppe nach 140 Kilometer vom Feld eingeholt und Brenner belegte am Ende Platz 68. Am Donnerstag lief es für den 20-jährigen Augsburger vom Team DSM viel besser. Er wurde am Ende Fünfter und damit bester Deutscher.
Auf der 12. Etappe von Salobreña hinauf nach Peñas Blancas hatte Brenner, eigentlich als Helfer für DSM-Spitzenmann Thymen Arensman vorgesehen, auch von der Teamleitung grünes Licht bekommen, für sich zu fahren. Und so sorgte der Grand-Tour-Debütant für das bisher beste Ergebnis seiner Mannschaft.
Brenner gelang es, in der entscheidenden Ausreißergruppe mit dabei zu sein. Er war zunächst in der 32 Fahrer großen Gruppe des Tages dabei, die sich nach hartem Kampf bildete. „Es war ein Riesenkampf, da reinzukommen, jeder wusste, dass der Etappensieg über die Spitzengruppe gehen würde“, erzählte Brenner am Freitag kurz vor dem Start der 13. Etappe. Mit seinem Teamkollegen, dem Norweger Jonas Hvideberg, der ihn unterstützte, schaffte es Brenner, bis zum letzten Anstieg hinauf nach Penas Blancas dabeizubleiben. Dort fiel die Gruppe dann auseinander. Zehn Fahrer blieben schließlich noch übrig. Darunter Topfahrer wie Wilko Kelderman (Bora-hansgrohe), Jan Polanc (UAE Team Emirates) oder Olympiasieger Richard Carapaz (Ineos Grenadiers). Erst als knapp zwei Kilometer vor dem Ziel Carapaz zum Sieg stürmte, musste Brenner passen. „Da sind mir die Beine so aufgegangen. Trotzdem ist Platz fünf ein Riesenresultat für mich. Vielleicht gibt es noch eine Chance für mich.“
Am Freitag gab es die auf einer reinen Sprinter-Etappe nicht. Mads Pedersen gewann den Sprint, Marco Brenner kam nach Helferdiensten mit 3:44 Minuten Rückstand ins Ziel. Alltag. (ötz)