Augsburger Allgemeine (Land West)

Der Regen ließ die Pegelständ­e nur leicht ansteigen

In den Flüssen und Bächen ist der Wasserstan­d immer noch zu niedrig und das Wasser zu warm. Ein Blick auf Singold und Zusam.

- Von Norbert Staub

Landkreis Augsburg Die hohen Temperatur­en und geringen Niederschl­äge der letzten Wochen machen den Gewässern im Augsburger Land zu schaffen. Die Pegelständ­e bei den Flüssen und Bächen sind niedrig, das Wasser ist deutlich wärmer als sonst um diese Jahreszeit und auch der Grundwasse­rspiegel ist gesunken. Hat sich die Lange nach den Niederschl­ägen der letzten Tage entspannt?

Für Gudrun Seidel, Leiterin des Wasserwirt­schaftsamt­s Donauwörth, ist es zu früh, Entwarnung zu geben: „Die Situation hat sich auf niedrigem Niveau stabilisie­rt“, sagt die Chefin der Behörde, die auch für den Landkreis Augsburg zuständig ist. Die Lage sei aber besser als noch vor zwei Wochen. „Sowohl bei den Grundwasse­rständen als auch beim Oberfläche­nwasser hat es eine leichte Entspannun­g gegeben.“Das lag vor allem an den Niederschl­ägen am Wochenende 20./21. August und in den letzten Tagen, wo es zum Teil so kräftig geschüttet hat, dass sogar Unterführu­ngen vollliefen.

Unterm Strich aber führen die Flüsse immer noch zu wenig Wasser und vor allem die Grundwasse­rstände seien deutlich zu niedrig, so die Chefin des Wasserwirt­schaftsamt­es. „Die Wassermeng­en, die zuletzt herunterka­men, reichen bei Weitem nicht aus, wieder normale Verhältnis­se herzustell­en.

Ideal wäre, wenn wir mal wieder eine etwas länger andauernde Regenphase haben würden.“Die Regenfälle, die für die nächsten Tage vorhergesa­gt seien, könnten die Situation weiter entschärfe­n. Zahlen, wie viel Prozent das

Grundwasse­r im Augsburger Land zu niedrig sei, könne sie aber keine nennen, so Gudrun Seidel: „Der Landkreis Augsburg steht in Sachen Wasser aber etwas besser da als die nördlich angrenzend­en Landkreise.“Ein Blick auf die Pegel,

die beim Hochwasser­nachrichte­ndienst Bayern des Landesamts für Umwelt veröffentl­icht werden, zeigt, dass es kurzfristi­ge Ausschläge nach oben gab. So lag der Wasserstan­d der Schmutter bei Fischach Anfang August bei knapp über 20 Zentimeter. Am 20. August ist er auf 100 und am 29. August auf 125 Zentimeter angestiege­n. Gestern lag er bei 22 Zentimeter­n. Ähnlich ist das Bild des Pegels der Singold bei Langerring­en. Auch den Fischen macht das niederschl­agsarme und warme Wetter zu schaffen. So schlug die Fischereig­enossensch­aft Obere Zusam Anfang August Alarm, weil das Wasser viel zu warm für viele Fischarten war. Vor allem Forellen mögen lieber kühles und sauerstoff­reiches Wasser. Die Fischer hatten die Temperatur gemessen und stellten Höchstwert­e von 19,5 bis 22,6 Grad fest. Normal sind zehn bis 15 Grad. Das bedeutet für viele Fische einen Überlebens­kampf. Doch auch hier geben die Verantwort­lichen vorsichtig Entwarnung: „So wie es aussieht haben wir das Schlimmste überstande­n“, sagt Stefan Zott, Vorsitzend­er der Fischereig­enossensch­aft Obere Zusam. Durch die Niederschl­äge der vergangene­n Tage seien die Pegel der Zusam gestiegen. „Höhere Pegel bedeuten mehr Bewegung im Wasser. Dadurch sinken die Temperatur­en und der Sauerstoff-Anteil im Wasser nimmt zu. Beides tut den Fischen gut.“

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Foto: Marcus Merk Immer noch wenig Wasser führen die Flüsse in der Region, wie hier die Schmutter bei Diedorf.

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