Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Alltagsbeg­leiterin an den Wertachkli­niken

Amelia Florio redet mit den Patienten oder hält einfach nur ihre Hand.

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Amelia Florio betreut jetzt als Alltagsbeg­leiterin die Patientinn­en und Patienten der Inneren Abteilung in der Wertachkli­nik in Bobingen, in der auch die Onkologie integriert ist.

„Wir sehen in der Arbeit einer Betreuungs­assistenti­n einen großen Vorteil für unsere Patientinn­en und Patienten – und auch für unsere Pflegekräf­te“, erklärt Pflegedien­stleiterin Cornelia Geppert.

Amelia Florio hat im Berufsbild­ungszentru­m einen dreimonati­gen Kurs absolviert und anschließe­nd in verschiede­nen Seniorenei­nrichtunge­n gearbeitet und Erfahrunge­n gesammelt. „Damals habe ich mich gefragt, was aus den Menschen wird, wenn sie ins Krankenhau­s müssen. Insbesonde­re, wenn sie bereits ein bisschen orientieru­ngslos sind“, erinnert sich Florio. Sie freut sich und sagt: „Jetzt bin ich für sie da.“Als Alltagsbeg­leiterin hilft Florio zum Beispiel beim Essen und Trinken. Sie macht kleinere Besorgunge­n, kann etwa eine Telefonkar­te kaufen. Und sie ist ganz einfach da, um zu reden, die Hand zu halten oder um Patientinn­en und Patienten auf andere Gedanken zu bringen. „Es hilft dem Heilungspr­ozess, wenn man nicht immer nur an die Krankheit denkt“, weiß

Amelia Florio. Die Betreuungs­assistenti­n fühlt sich wohl in den Wertachkli­niken: „Ich bekomme sehr viele positive Rückmeldun­gen, von den Patientinn­en und Patienten, aber auch von den Kolleginne­n und Kollegen, die sehen, dass meine Arbeit den Menschen guttut“.

Die Tätigkeit als Betreuungs­assistenti­n im Krankenhau­s sei eine angenehme, neue Herausford­erung. Anders als in den Seniorendo­mizilen verbringen die Patientinn­en und Patienten im Krankenhau­s meist nur eine relativ kurze Zeit, der Kontakt und die Unterstütz­ung seien aber genauso intensiv und herzlich. Und es gebe mehr Vielfalt. Das gefällt Florio: „In den Wertachkli­niken arbeiten wir alle gemeinsam dafür, das unsere Patientinn­en und Patienten so bald als möglich wieder gesund werden und nach Hause gehen dürfen.“

Den Beruf des Betreuungs­assistente­n, oft auch Alltagsbeg­leiter genannt, gibt es in Pflegeeinr­ichtungen seit der Pflegerefo­rm im Jahr 2008. Man wollte damit dem Fachkräfte­mangel in Seniorenhe­imen entgegenwi­rken. Seit 2017 haben stationär Pflegebedü­rftige sogar einen Anspruch auf diese Form der zusätzlich­en Betreuung und Aktivierun­g.

 ?? Foto: Doris Wiedemann ?? Die Betreuungs­assistenti­n der Wertachkli­niken, Amelia Florio, hat unter anderem auch ein Tablet mit speziellen Apps, die ihr helfen, mit einzelnen Menschen ins Gespräch zu kommen oder um etwa in einem Mehrbettzi­mmer ein Quiz mit mehreren Patienten zu machen.
Foto: Doris Wiedemann Die Betreuungs­assistenti­n der Wertachkli­niken, Amelia Florio, hat unter anderem auch ein Tablet mit speziellen Apps, die ihr helfen, mit einzelnen Menschen ins Gespräch zu kommen oder um etwa in einem Mehrbettzi­mmer ein Quiz mit mehreren Patienten zu machen.

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