Augsburger Allgemeine (Land West)

Wenig heizen ohne Folgeschäd­en

Geld sparen, ist derzeit die Devise. Doch wer zu wenig heizt, riskiert geplatzte Wasserleit­ungen oder Schimmel. Dabei geht beides: Das Haus schützen und Energie sparen.

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Es ist ganz schön kalt draußen, trotzdem heizt nicht jeder. Und viele heizen weniger als in den Vorjahren. Der meistgenan­nte Grund laut einer YouGov-Umfrage: Geld sparen. Doch selbst wenn man sich in fünf Pullover einpackt, es gibt Momente, in denen sollte man am Thermostat drehen. Um sein Haus vor den Folgen der Kälte zu schützen, denn es kann sich Schimmel bilden oder Leitungen könnten einfrieren. Hier sind zwei Tipps, wie sie diese Schäden vermeiden und zugleich sparen:

Eine gute Grundtempe­ratur bei Frost

Wenn es draußen knackig-kalt ist und die Raumtemper­atur auch stark sinkt, können Wasserleit­ungen im Gebäude einfrieren. Das Deutsche Energieber­ater-Netzwerk empfiehlt an kalten Tagen eine Raumtemper­atur von 16 Grad, bei schlecht gedämmten Gebäuden 18 Grad.

Als Minimum gilt oft die Frostwächt­er-Einstellun­g an den Heizkörper­n – das ist die Schneefloc­ke an Ihrem Thermostat. Diese Einstellun­g verhindert, dass der Heizkörper und vielleicht noch die Leitungen in seiner direkten Umgebung in einem sehr kalten Raum einfrieren. Aber man muss sich hier im Klaren sein: Leitungste­ile, die nicht in den Wirkbereic­h des Frostwächt­ers fallen, können gefrieren und vielleicht auch platzen. Hausbesitz­er sollten daher herausfind­en, ob es in frostgefäh­rdeten Bereichen ihres Hauses wasserführ­ende Leitungen gibt, bevor sie in diesen Bereichen die Temperatur weiter absinken lassen.

• Selten genutzte Zimmer: Tür zu und gut lüften

Sie haben ein großes Haus oder eine große Wohnung und nutzen nicht alle Räume ständig? Dann liegt es auf der Hand, diese Zimmer nicht so stark zu beheizen wie die belebten Wohnräume. Doch um Schimmelbi­ldung in diesen kühleren Zimmern zu vermeiden, sollte man darauf achten, dass dort eine normale Luftfeucht­igkeit von 40 bis 50 Prozent herrscht, rät Wolfgang Lorenz vom Bundesverb­and Schimmelpi­lzsanierun­g. Das gelingt, wenn die Türen geschlosse­n bleiben und häufig gelüftet wird. Den Wert der Luftfeucht­igkeit kann man mit einem Hygrometer messen, diese Geräte gibt es schon für wenige Euro.

Eines muss man noch bedenken: Man sollte weniger beheizte und gut beheizte Räume nicht gemeinsam querlüften. „Denn die feuchte warme Luft aus den beheizten Räumen setzt sich schnell an den kühleren Wänden der unoder weniger geheizten Räume ab“, so Lorenz. Das ergibt gute Wachstumsb­edingungen für Schimmelsp­oren. Das heißt also: Jedes nicht so stark geheizte Zimmer einzeln bei weit geöffneten Fenstern lüften. (tmn)

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Stock.adobe.com Foto: rh2010, Es lohnt sich finanziell, am Heizthermo­stat zu drehen. Aber an wirklich kalten Tagen kann das böse Folgen haben.

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