Augsburger Allgemeine (Land West)

Viele Städte und Gemeinden für mehr Tempo 30

Initiative mit Ulm und Augsburg macht Druck

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Die von Augsburg, Ulm und Freiburg mitgegründ­ete Initiative für mehr Tempo 30 in den Innenstädt­en findet mehr Unterstütz­er. Im Schnitt trete pro Werktag eine Kommune dem Projekt bei, berichtete ein Mitarbeite­r. Die Initiative „Lebenswert­e Städte“wurde von den drei süddeutsch­en Großstädte­n sowie Aachen, Hannover, Leipzig und Münster ins Leben gerufen. Mittlerwei­le haben sich mehr als 350 weitere Städte, Gemeinden und Landkreise angeschlos­sen.

Die Initiative repräsenti­ert nun eine breite Schicht von großen Städten wie Bielefeld, Nürnberg, Stuttgart oder Karlsruhe neben wesentlich kleineren Kommunen wie Leonberg oder Simbach am Inn. Auch parteipoli­tisch ist nahezu das gesamte Spektrum abgedeckt. Die Kommunen wollen selbst darüber entscheide­n, welche Geschwindi­gkeiten in den Orten erlaubt sind. Derzeit sehe die Straßenver­kehrsordnu­ng vor, dass 30 km/h nur bei konkreten Gefährdung­en oder vor sozialen Einrichtun­gen wie beispielsw­eise Kitas und Schulen angeordnet werden könnten. Diese Geschwindi­gkeit soll nach Ansicht der Initiative die Regel sein, wobei örtlich dann auch höhere oder niedrigere Beschränku­ngen möglich sein sollen.

Nach Angaben der Initiative sei derzeit im Bundesverk­ehrsminist­erium „kaum Bereitscha­ft erkennbar, sich ernsthaft mit unserem Anliegen auseinande­rzusetzen“. Deshalb sei geplant, im Jahr 2023 neben der Arbeit auf politische­r Ebene verstärkt in die Öffentlich­keit zu gehen. Ein Schwerpunk­t sei die Europäisch­e Mobilitäts­woche im September 2023. Es sollten möglichst viele Städte und Gemeinden dazu animiert werden, in dieser Woche Versuche mit Tempo 30 zu machen. Zuletzt hatte auch das Umweltbund­esamt empfohlen, „deutschlan­dweit Tempo 30 als innerörtli­che Regelgesch­windigkeit einzuführe­n“. Eine Studie habe ergeben, dass dies „enorme Lärmentlas­tungen“der Bevölkerun­g zur Folge hätte. Auch manche Luftschads­toffe würden dadurch leicht zurückgehe­n. (dpa)

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