Augsburger Allgemeine (Land West)
So feiert Augsburg in der Silvesternacht
Zum Jahreswechsel präsentiert sich die Maximilianstraße nicht als die große Partymeile – geboten ist dennoch einiges. Theaterbesucher ärgern sich über Böller.
Silvester ist für viele Menschen immer ein besonderer Tag. Man trifft sich, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. So war es auch in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Auflagen schränkten das Vergnügen zuletzt ein, zum Jahreswechsel 2020/2021 galt sogar eine Ausgangssperre ab 21 Uhr. In diesem Jahr durften sich die Menschen wieder frei bewegen. Gegenüber früheren Jahren gab es jedoch eine gravierende Änderung: Die Maximilianstraße war an Silvester längst nicht mehr die große Partymeile, an der sich weit mehr als 1000 Menschen gleichzeitig um Mitternacht aufhalten.
Wer am Samstagabend durch die Maximilianstraße ging, stellte fest, dass einige Lokale und Clubs erst gar nicht geöffnet hatten. Dazu zählten das Il Gabbiano und das Picnic. In Speiselokalen war dagegen teils kein Platz mehr zu bekommen. Im Mille Miglia gab es ein großes Silvestermenü, dessen Karten frühzeitig vergeben waren. In der Innenstadt waren nicht nur in der Maximilianstraße einige Lokale geschlossen. Das Licht blieb auch im McDonald’s am Königsplatz aus.
Geöffnet hatte das griechische Lokal Werkstatt von Nikos Mparkas.
Ohne Reservierung war kein Platz an diesem Abend zu bekommen. Die Freunde Sarah Menz, Sandra Fliegauf, Martin Eisenbarth und Björn Labus waren froh, einen Tisch ergattert zu haben: „Es ist doch einfach schön, mal wieder in geselliger Runde auf das neue Jahr anzustoßen“, sagten sie vor der Hauptspeise. Ihr Plan sah vor, zu späterer Stunde noch weiterzuziehen. Für Wirtin Adriane Mparkas war es jedenfalls ein besonderer Abend: „Deshalb haben wir auch entsprechend dekoriert.“Auf kleinen Teelichtern stand 2023.
Ein paar Straßen weiter war ebenfalls jede Menge los. Das Hotel Maximilian’s hatte volles Haus. Gäste speisten im Sternelokal Sartory und im Restaurant Maximilian’s. Die Bar wurde ab 22 Uhr als Clubraum geöffnet. In der Teehalle gab es ein Silvestermenü. Der Raum war festlich dekoriert. Nicht zu übersehen war die Zahl 2023 am Eingang. „Für uns war ein toller Abend“, sagten Gäste aus der Schweiz. Sie hatten gemeinsam einen Ausflug nach Augsburg unternommen. Man fahre jedes Jahr an Silvester an einen anderen Ort, berichtete eine Frau: „Was wir bislang von Augsburg wahrgenommen haben, war sehr beeindruckend.“
Hoteldirektor Theodor Gandenheimer war mit dem Zuspruch an
Silvester sehr zufrieden: „Das Hotel ist nahezu ausgebucht.“Auch die 200 Karten für den Clubabend seien vergriffen. Teils kamen Eltern mit kleinen Kindern, die sich zur Musik, die ein DJ auflegte, vergnügten. Um Mitternacht ging es vor die Türe, um das Feuerwerk anzuschauen.
Laut war es Silvester überall. An einem Ort kamen die Donnerschläge weniger gut an. Das Staatstheater führte im Martinipark die Oper La Traviatta auf. „Es war fast schon unerträglich“, berichtete am Tag danach ein Theaterbesucher, „es verging fast keine Minute ohne Knaller“. Für Künstler und Publikum sei dieser Lärmpegel von außen extrem störend gewesen.