Augsburger Allgemeine (Land West)

So feiert Augsburg in der Silvestern­acht

Zum Jahreswech­sel präsentier­t sich die Maximilian­straße nicht als die große Partymeile – geboten ist dennoch einiges. Theaterbes­ucher ärgern sich über Böller.

- Von Michael Hörmann

Silvester ist für viele Menschen immer ein besonderer Tag. Man trifft sich, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. So war es auch in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Auflagen schränkten das Vergnügen zuletzt ein, zum Jahreswech­sel 2020/2021 galt sogar eine Ausgangssp­erre ab 21 Uhr. In diesem Jahr durften sich die Menschen wieder frei bewegen. Gegenüber früheren Jahren gab es jedoch eine gravierend­e Änderung: Die Maximilian­straße war an Silvester längst nicht mehr die große Partymeile, an der sich weit mehr als 1000 Menschen gleichzeit­ig um Mitternach­t aufhalten.

Wer am Samstagabe­nd durch die Maximilian­straße ging, stellte fest, dass einige Lokale und Clubs erst gar nicht geöffnet hatten. Dazu zählten das Il Gabbiano und das Picnic. In Speiseloka­len war dagegen teils kein Platz mehr zu bekommen. Im Mille Miglia gab es ein großes Silvesterm­enü, dessen Karten frühzeitig vergeben waren. In der Innenstadt waren nicht nur in der Maximilian­straße einige Lokale geschlosse­n. Das Licht blieb auch im McDonald’s am Königsplat­z aus.

Geöffnet hatte das griechisch­e Lokal Werkstatt von Nikos Mparkas.

Ohne Reservieru­ng war kein Platz an diesem Abend zu bekommen. Die Freunde Sarah Menz, Sandra Fliegauf, Martin Eisenbarth und Björn Labus waren froh, einen Tisch ergattert zu haben: „Es ist doch einfach schön, mal wieder in geselliger Runde auf das neue Jahr anzustoßen“, sagten sie vor der Hauptspeis­e. Ihr Plan sah vor, zu späterer Stunde noch weiterzuzi­ehen. Für Wirtin Adriane Mparkas war es jedenfalls ein besonderer Abend: „Deshalb haben wir auch entspreche­nd dekoriert.“Auf kleinen Teelichter­n stand 2023.

Ein paar Straßen weiter war ebenfalls jede Menge los. Das Hotel Maximilian’s hatte volles Haus. Gäste speisten im Sterneloka­l Sartory und im Restaurant Maximilian’s. Die Bar wurde ab 22 Uhr als Clubraum geöffnet. In der Teehalle gab es ein Silvesterm­enü. Der Raum war festlich dekoriert. Nicht zu übersehen war die Zahl 2023 am Eingang. „Für uns war ein toller Abend“, sagten Gäste aus der Schweiz. Sie hatten gemeinsam einen Ausflug nach Augsburg unternomme­n. Man fahre jedes Jahr an Silvester an einen anderen Ort, berichtete eine Frau: „Was wir bislang von Augsburg wahrgenomm­en haben, war sehr beeindruck­end.“

Hoteldirek­tor Theodor Gandenheim­er war mit dem Zuspruch an

Silvester sehr zufrieden: „Das Hotel ist nahezu ausgebucht.“Auch die 200 Karten für den Clubabend seien vergriffen. Teils kamen Eltern mit kleinen Kindern, die sich zur Musik, die ein DJ auflegte, vergnügten. Um Mitternach­t ging es vor die Türe, um das Feuerwerk anzuschaue­n.

Laut war es Silvester überall. An einem Ort kamen die Donnerschl­äge weniger gut an. Das Staatsthea­ter führte im Martinipar­k die Oper La Traviatta auf. „Es war fast schon unerträgli­ch“, berichtete am Tag danach ein Theaterbes­ucher, „es verging fast keine Minute ohne Knaller“. Für Künstler und Publikum sei dieser Lärmpegel von außen extrem störend gewesen.

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Björn Labus, Martin Eisenbarth, Sandra Fliegauf und Sarah Menz feierten im Lokal von Nikos Mparkas.
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Fotos: Silvio Wyszengrad Stimmungsv­oll war die Teehalle im Hotel Maximilian’s an Silvester dekoriert.
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Feuerwerk über der Stadt: Augsburg feierte den Jahreswech­sel.

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