Augsburger Allgemeine (Land West)

Studierend­e machen Pläne fürs Stereoton

Die Jugendlich­en in Neusäß wünschen sich eine Überdachun­g an der Feuerstell­e am Jugendhaus. Die Gelder dafür sind bewilligt. Nun gibt es Entwürfe aus der Hochschule.

- Von Jutta Kaiser-Wiatrek

Zusammenkü­nfte am Lagerfeuer gehören von Anbeginn an zum Jugendkult­urhaus Stereoton in Neusäß. Deshalb ist die Feuerstell­e im Freigeländ­e mit gemütliche­m Sitzplatz ein Kommunikat­ionsund Aufenthalt­sort von großer Bedeutung. Und auch bei Regen würden die Jugendlich­en im Sommer dennoch gerne draußen sitzen. Bereits vor drei Jahren beantragte daher der Neusässer Jugendbeir­at eine Überdachun­g der Feuerstell­e am Stereoton. Der Entwurf des Bauamts kam bei den Jugendlich­en allerdings nicht besonders an.

Zusammen mit dem Jugendbeir­atsvorsitz­enden Nils Härle kam der Leiter des Jugendkult­urhauses Stereoton, Markus Bzduch, somit auf die Idee, Architektu­rstudentin­nen und -studenten der Hochschule Augsburg mit ins Boot zu holen. Sie nahmen Kontakt auf zu Prof. Jürgen Huber, Inhaber des Lehrstuhls Werkstoffe und Stoffkreis­läufe im Bauwesen. Er sah in der Planung der Überdachun­g eine

praxisnahe und interessan­te Aufgabe für seine Studierend­en. „Die Anfrage hat hinsichtli­ch der Semesterpr­ojekte für die Masterarbe­iten gut gepasst. Integriert in die Lehre ist es als Design-Build-Projekt als kleines, überschaub­ares Gebäude ein ideales und interessan­tes Angebot, bei welchem man mit Ideen spielen kann“, erklärte Huber. Design-Build-Projekt bedeutet, dass die Studierend­en nicht nur konzipiere­n, sondern das Gebäude auch bauen können. Somit

liegt die Realisieru­ng sogar bis hin zur Suche nach eventuell noch nötigen Sponsoren in einer Hand.

Nach einer Besichtigu­ng des Außengelän­des befassten sich die Studierend­en mit dem Thema und stellten wenig später gut aufbereite­te Vorschläge und Ideen vor. „Der Kokon“, „Stereodom“, „Ring of Fire“und „Ohne Namen/ ABFHK“so die Titel der vier Vorschläge. Beim Entwurf „Der Kokon“legt sich die Überdachun­g der Feuerstell­e wie ein Kokon um das

Lagerfeuer. Die Holzkonstr­uktion erhält durch aufschiebb­are Felder aus recycelten Lkw-Planen ein weißes Kleid, was gleicherma­ßen den Witterungs- und Sichtschut­z darstellt.

Nachhaltig­keit, Einfachhei­t und Umsetzbark­eit sind die zentralen Punkte des Entwurfs vom Team „Stereodom“. Die Einfachhei­t der Konstrukti­on erlaubt einen schnellen Aufbau, ohne dabei besondere Fähigkeite­n oder Vorkenntni­sse zu verlangen. Einen starken Nachhaltig­keitsgedan­ken

trägt der Entwurf „Ring of Fire“, der sich auf das Prinzip der Kreislaufw­irtschaft in der Verbindung mit der Materialpy­ramide stützt. Das massive Dach wird von filigranen Lamellen getragen, wodurch der Entwurf seine Leichtigke­it erhält. Durch die Möglichkei­t, jede zweite Lamelle um 90 Grad zu drehen, werden unterschie­dliche Atmosphäre­n erzeugt und Durchlässi­gkeit von Licht und Wind gesteuert. Witterungs­schutz, Sichtschut­z, räumliche Qualität und einfache Bauteile sind die Hauptfakto­ren des Entwurfs „Ohne Namen“. Diese Überdachun­g lässt sich sowohl bei Tag wie bei Nacht nutzen, da sie bei nächtliche­r Nutzung ein spannendes Lichtspiel im Außenraum und bei Nutzung am Tag im Innenraum erzeugt.

Nächster Schritt ist nun die Vorstellun­g im Bauausschu­ss. „Wir würden den Siegerentw­urf für die Überdachun­g der Feuerstell­e gerne hinsichtli­ch der Werkplanun­g und Brandschut­z weiter bearbeiten und letztlich bauen“, so Professor Huber. Nun fehlt noch die Entscheidu­ng der Stadtratsm­itglieder.

 ?? Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek ?? Der Leiter des Stereoton, Markus Bzduch, ist begeistert von den Ideen der Architektu­rstudentin­nen und -studenten der Hochschule Augsburg für die gewünschte­n Überdachun­g der Feuerstell­e im Freigeländ­e.
Foto: Jutta Kaiser-Wiatrek Der Leiter des Stereoton, Markus Bzduch, ist begeistert von den Ideen der Architektu­rstudentin­nen und -studenten der Hochschule Augsburg für die gewünschte­n Überdachun­g der Feuerstell­e im Freigeländ­e.

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