Augsburger Allgemeine (Land West)

Gebrauchte­r Tag für TSV Dinkelsche­rben und FC Horgau

Hallenfußb­all: Bezirkslig­isten scheiden sang- und klanglos und mit Pech aus. Kreismeist­er wird der TSV Bobingen.

- Von Herbert Schmoll

Und tschüss! Schneller als erwartet mussten sich bei der Endrunde um die Kreismeist­erschaft im Lotto-Bayern-Hallencup in der Fischacher Staudenlan­dhalle die Teams des TSV Dinkelsche­rben und des FC Horgau am vorletzten Abend des vergangene­n Jahres verabschie­den. Die beiden Bezirkslig­isten, die vor dem Turnier zum Kreis der Favoriten gehörten, enttäuscht­en und schieden beim Treff der Hallenspez­ialisten schon in der Vorrunde aus. Das Team aus der Reischenau sagte sang- und klanglos Servus, bei den Kleeblätte­rn war etwas Pech mit im Spiel.

Als Kreismeist­er konnte sich verdient Landkreis-Champion TSV Bobingen feiern lassen, der im Finale den Augsburger Stadtmeist­er Türkspor mit 2:1 in die Schranken wies. Allerdings trat der Bayernligi­st wie schon den gesamten Hallenwint­er nur mit seiner zweiten Garnitur, die in der Kreisklass­e spielt, an.

Doch zurück zu den beiden Verlierern aus dem Landkreis. Der TSV Dinkelsche­rben kam in den drei Gruppenspi­elen ganz und gar nicht auf Touren. Das Unheil nahm schon in der Partie gegen den TSV Friedberg seinen Lauf. Der Kreisligis­t hatte mit 2:0 die Nase vorne,

vom Dinkelsche­rbener Kombinatio­nsfußball war nichts zu sehen. Auch in der Partie gegen den TSV Bobingen nicht. Trotz guter Ansätze lief gegen die Trevirastä­dter auch nicht viel zusammen, Bobingen siegte deutlich mit 3:0. Damit war das Schicksal des TSV Dinkelsche­rben schon vor dem letzten Vorrundens­piel besiegelt. Und so konnte das Team von Trainer Michael Finkel auch gegen den FC Stätzling den Schalter nicht mehr umlegen. 1:0 siegten die Stätzlinge­r, enttäuscht schlich die Truppe vom Kaiserberg vom Parkett.

Die Enttäuschu­ng stand auch

Michael Finkel ins Gesicht geschriebe­n. Der Coach sah die Pleite vor allen Dingen in der personelle­n Situation begründet. „Wir musste auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten“, sagte der Trainer „wir sind verdient ausgeschie­den und haben es unseren Gegnern einfach zu leicht gemacht.“

Finkel, als aktiver Spieler selbst ein versierter Parkett-Akteur, wollte die Bruchlandu­ng allerdings nicht am Futsal festmachen. „Klar“, sagt er „ bin ich ein Freund des traditione­llen Hallenfußb­alls, doch die jungen Spieler kennen ja nur noch den Futsal und so werden

wir uns damit anfreunden müssen.“Das muss man wohl auch beim FC Horgau. Niederlage, Remis und Sieg, so lautete die Bilanz der Grün-Weißen nach den drei Gruppenspi­elen. Die mangelnde Chancenver­wertung wurde Horgau zum Verhängnis. Gegen Türkspor setzte es eine 0:1-Niederlage, gegen den ASV Hiltenfing­en spielten die Horgauer 0:0 unentschie­den und als es schon zu spät war, kam der FC Ho-Express ins Rollen und siegte gegen Alba Augsburg mit 3:0. Doch zum Einzug ins Halbfinale sollte dieser deutliche Erfolg nicht mehr reichen, der ASV

Hiltenfing­en landete auf Platz zwei in der Tabelle und zog ins Halbfinale ein, das Team von Trainer Franz Stroh musste mit vier Zählern die Koffer packen. Neben dem TSV Bobingen und Türkspor Augsburg darf auch der Drittplatz­ierte TSV Friedberg am kommenden Samstag zur Endrunde um die schwäbisch­e Meistersch­aft nach Günzburg. Denn die Bobinger kamen bei den Bezirkstit­elkämpfen 2020 auf den zweiten Platz und qualifizie­rten sich damit für das anstehende Finale. Den freien Platz nehmen nun die Friedberge­r ein.

300 Zuschauer machen die Hallenfußb­all-Krise deutlich

300 Besucher lockte dieses Finalturni­er an, auch in der einstigen Hochburg der Budenzaube­rer, der Fischacher Arena, wurde die Hallenfußb­all-Krise wieder deutlich. Unter den Besuchern war auch Dr. Christoph Kern, der Präsident des Bayerische­n Fußballver­bandes (BFV). Der Verbandsch­ef zeigte sich mit den sportliche­n Leistungen der Teams weitgehend zufrieden und fand vor allen Dingen für den TSV Bobingen lobende Worte. „Der Bezirkslig­ist spielte sehr guten Hallenfußb­all“, erklärte der Verbandsch­ef und auch für die vielen freien Plätze in der Arena hatte der Verbandsch­ef eine Erklärung. „Ich glaube nicht, dass dies nur am Futsal liegt, sondern wir wussten bis in den Herbst hinein gar nicht, ob wir in diesem Winter wegen Corona oder der Energiekri­se überhaupt in die Hallen können.“

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Aua! So wie es hier Horgaus Tobias Kirschner zu spüren bekommt, wurde eine ziemlich harte Gangart praktizier­t.
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Fotos: Fred Schöllhorn In die Knie gezwungen. Nicolas Mocnik schied mit dem TSV Dinkelsche­rben sang- und klanglos aus.

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