Augsburger Allgemeine (Land West)
Gebrauchter Tag für TSV Dinkelscherben und FC Horgau
Hallenfußball: Bezirksligisten scheiden sang- und klanglos und mit Pech aus. Kreismeister wird der TSV Bobingen.
Und tschüss! Schneller als erwartet mussten sich bei der Endrunde um die Kreismeisterschaft im Lotto-Bayern-Hallencup in der Fischacher Staudenlandhalle die Teams des TSV Dinkelscherben und des FC Horgau am vorletzten Abend des vergangenen Jahres verabschieden. Die beiden Bezirksligisten, die vor dem Turnier zum Kreis der Favoriten gehörten, enttäuschten und schieden beim Treff der Hallenspezialisten schon in der Vorrunde aus. Das Team aus der Reischenau sagte sang- und klanglos Servus, bei den Kleeblättern war etwas Pech mit im Spiel.
Als Kreismeister konnte sich verdient Landkreis-Champion TSV Bobingen feiern lassen, der im Finale den Augsburger Stadtmeister Türkspor mit 2:1 in die Schranken wies. Allerdings trat der Bayernligist wie schon den gesamten Hallenwinter nur mit seiner zweiten Garnitur, die in der Kreisklasse spielt, an.
Doch zurück zu den beiden Verlierern aus dem Landkreis. Der TSV Dinkelscherben kam in den drei Gruppenspielen ganz und gar nicht auf Touren. Das Unheil nahm schon in der Partie gegen den TSV Friedberg seinen Lauf. Der Kreisligist hatte mit 2:0 die Nase vorne,
vom Dinkelscherbener Kombinationsfußball war nichts zu sehen. Auch in der Partie gegen den TSV Bobingen nicht. Trotz guter Ansätze lief gegen die Trevirastädter auch nicht viel zusammen, Bobingen siegte deutlich mit 3:0. Damit war das Schicksal des TSV Dinkelscherben schon vor dem letzten Vorrundenspiel besiegelt. Und so konnte das Team von Trainer Michael Finkel auch gegen den FC Stätzling den Schalter nicht mehr umlegen. 1:0 siegten die Stätzlinger, enttäuscht schlich die Truppe vom Kaiserberg vom Parkett.
Die Enttäuschung stand auch
Michael Finkel ins Gesicht geschrieben. Der Coach sah die Pleite vor allen Dingen in der personellen Situation begründet. „Wir musste auf eine ganze Reihe von Spielern verzichten“, sagte der Trainer „wir sind verdient ausgeschieden und haben es unseren Gegnern einfach zu leicht gemacht.“
Finkel, als aktiver Spieler selbst ein versierter Parkett-Akteur, wollte die Bruchlandung allerdings nicht am Futsal festmachen. „Klar“, sagt er „ bin ich ein Freund des traditionellen Hallenfußballs, doch die jungen Spieler kennen ja nur noch den Futsal und so werden
wir uns damit anfreunden müssen.“Das muss man wohl auch beim FC Horgau. Niederlage, Remis und Sieg, so lautete die Bilanz der Grün-Weißen nach den drei Gruppenspielen. Die mangelnde Chancenverwertung wurde Horgau zum Verhängnis. Gegen Türkspor setzte es eine 0:1-Niederlage, gegen den ASV Hiltenfingen spielten die Horgauer 0:0 unentschieden und als es schon zu spät war, kam der FC Ho-Express ins Rollen und siegte gegen Alba Augsburg mit 3:0. Doch zum Einzug ins Halbfinale sollte dieser deutliche Erfolg nicht mehr reichen, der ASV
Hiltenfingen landete auf Platz zwei in der Tabelle und zog ins Halbfinale ein, das Team von Trainer Franz Stroh musste mit vier Zählern die Koffer packen. Neben dem TSV Bobingen und Türkspor Augsburg darf auch der Drittplatzierte TSV Friedberg am kommenden Samstag zur Endrunde um die schwäbische Meisterschaft nach Günzburg. Denn die Bobinger kamen bei den Bezirkstitelkämpfen 2020 auf den zweiten Platz und qualifizierten sich damit für das anstehende Finale. Den freien Platz nehmen nun die Friedberger ein.
300 Zuschauer machen die Hallenfußball-Krise deutlich
300 Besucher lockte dieses Finalturnier an, auch in der einstigen Hochburg der Budenzauberer, der Fischacher Arena, wurde die Hallenfußball-Krise wieder deutlich. Unter den Besuchern war auch Dr. Christoph Kern, der Präsident des Bayerischen Fußballverbandes (BFV). Der Verbandschef zeigte sich mit den sportlichen Leistungen der Teams weitgehend zufrieden und fand vor allen Dingen für den TSV Bobingen lobende Worte. „Der Bezirksligist spielte sehr guten Hallenfußball“, erklärte der Verbandschef und auch für die vielen freien Plätze in der Arena hatte der Verbandschef eine Erklärung. „Ich glaube nicht, dass dies nur am Futsal liegt, sondern wir wussten bis in den Herbst hinein gar nicht, ob wir in diesem Winter wegen Corona oder der Energiekrise überhaupt in die Hallen können.“