Augsburger Allgemeine (Land West)
Die einsamen Wege zwischen Scheiner-Turm, Markt Wald und Schnerzhofer Weiher
Zusamquelle, Scheiner-Turm, ein neuer Naturfriedhof und ein reizvolles Gewässer. Auf unserer Wanderung durch den Süden der Stauden können wir einiges entdecken.
Markt Wald/Stauden Die Zusamquelle, der Turm, der an Christoph Scheiner (den Entdecker der Sonnenflecken) erinnert, die historisch bedeutsamen Kirchen/Kapellen von Steinekirch und Schnerzhofen, der neue Naturfriedhof bei Markt Wald, der Schnerzhofer Weiher – dazu an klaren Tagen ein beeindruckender Blick auf die Alpen: Unsere Wanderung im Süden der Erholungslandschaft Stauden hält eine ganze Reihe von Höhepunkten bereit. Auf einsamen Wegen können wir die Ruhe genießen.
Wir starten auf dem Parkplatz östlich des Weilers Ziegelstadel und schwenken vom Parkplatz in die erste Wegabzweigung rechts ein. Dann links und wieder rechts (beschildert) zur Zusamquelle. An dieser Stelle hat die hier noch ganz „kleine“Zusam noch rund 97 Kilometer vor sich, bevor sie durch fünf Landkreise fließend bei Donauwörth in die Donau mündet.
Von dort führt die Wanderung weiter Richtung Bürgle. Bevor wir die Straße Immelstetten-Bürgle/Markt Wald erreichen, können wir rechts zu einer sehenswerten Grotte abbiegen. Dann weiter entlang der Straße hinauf nach Bürgle. Durch den Ort und links zum Turm, der an den Astronomen Christoph Scheiner erinnert.
Christoph Scheiner ist 1573 oder 1575 in Markt Wald als Sohn des „Scheinerbauern“geboren. 16. Jahrhundert? Nicht wenige betrachteten in dieser Zeit die Erde als Scheibe und zugleich als Zentrum des Universums. Es waren unter anderem auch Scheiners bahnbrechende Erkenntnisse, die dieses Weltbild veränderten. Der Jesuitenpater, Physiker und Astronom erforschte parallel zu Galilei das rätselhafte Phänomen der Sonnenflecken. Scheiner starb 1650 in Neiße/Schlesien.
Am Christoph-Scheiner-Turm wird an sein Leben erinnert. 42 Stufen steigen wir auf dem 1988 errichteten Turm hinauf. Vor allem an klaren Föhntagen können wir von hier einen faszinierenden Blick auf die Kette der Alpen genießen. Der Alpenblick kann auf der Anhöhe bei Bürgle immer wieder unser schöner Begleiter sein.
Vom Scheiner-Turm hinunter nach Oberneufnach. Im Ort zunächst nach
Norden, dann rechts in die Weilerstraße und dann den Hang hinauf Richtung Steinekirch. Beeindruckend ist hier die Kirche St. Ulrich, die im Wesentlichen in spätgotischer Zeit im 15. Jahrhundert entstanden ist. Bei Grabungen wurden in diesem Bereich keltische Münzen gefunden. Ursprünge der Kirche reichen in die ottonische Zeit (10. Jahrhundert) zurück.
In östlicher Richtung aus dem Ort hinaus und dann auf den ersten Weg nach rechts. Hier bewegen wir uns auf der Reischbühl-Anhöhe (641 Meter). Es ist der höchste Bereich der Erholungslandschaft Stauden. Wir nehmen schließlich die dritte Abzweigung rechts und halten uns dann wieder rechts. Bald haben wir den neu angelegten Naturfriedhof von Markt Wald erreicht. Unsere bewegte Zeit ist auch mit einem zunehmenden Wandel der Bestattungssitten verbunden. Eine Feuerbestattung in der freien Natur unter Bäumen – das ist mittlerweile der Wunsch vieler. So entsteht derzeit eine ganze Reihe von Naturfriedhöfen. Einer liegt bei Markt Wald. Federführend bei der Organisation ist hier „Naturfriedhöfe Schwaben“mit Alexander Graf Fugger von Babenhausen als Geschäftsführer.
Vom Naturfriedhof wandern wir weiter nach Schnerzhofen. Dort befindet sich die Wallfahrskapelle St. Antonius von Padua, deren Baugeschichte bis 1681 zurückreicht. Die Fresken (Antoniuszyklus, 1758) malte Franz Joseph Wiedemann aus Mindelheim. Die Kirchen/Kapellen in Steinekirch/Schnerzhofen sind zu den Gottesdiensten geöffnet. Nähere Infos gibt es im katholischen Pfarramt von Markt Wald.
Weiter führt die Tour zum reizvollen Schnerzhofer Weiher, der zur warmen Jahreszeit auch ein beliebtes Badegewässer ist. Wir halten uns entlang des Nordufers, dann nach links in südliche Richtung. Den nächsten Weg rechts, dann wieder links und dem verschlungenen Weg folgen, bis eine Weggabelung erreicht wird. Hier rechts und dann der Linkskurve des Weges folgen. Wir erreichen eine weitere Weggabelung und biegen nach rechts auf einen relativ breiten Weg ein. Wir überqueren die Straße Markt Wald-Tussenhausen und erreichen bald die Straße Markt Wald-Zaisertshofen. Hier nach rechts und zurück zum Ausgangspunkt unserer Runde.