Augsburger Allgemeine (Land West)

So ein Haufen Schrott

Autos, Kühlschrän­ke, Kabel – auf dem Schrottpla­tz türmen sich kaputte Geräte. Doch oft steckt darin jede Menge wertvolles Material. Was geschieht mit all dem Müll?

- Von Helena Schwar

Autos, Kühlschrän­ke, Kabel, ein Einkaufswa­gen und ein alter Fernseher: Auf Schrottplä­tzen türmen sich Berge aus altem Metall. Die Firma TSR Recycling sorgt dafür, dass aus altem Schrott wieder neue Dinge entstehen können. So muss nicht immer wieder neues Metall produziert werden. Das nennt man Recycling. TSR ist also ein Recyclingr­ohstoff-Unternehme­n. Es hat überall in Deutschlan­d Standorte.

„Das, was auf den Schrottplä­tzen passiert, kann man sich wie einen Kreislauf vorstellen“, sagt Jenny Sbosny von TSR. Große Lastwagen bringen den Metallschr­ott zu den großen Schrottplä­tzen und laden ihn dort ab. Der Schrott wurde von kleineren Wertstoffh­öfen aus den umliegende­n Städten geholt. Dort kann jeder von uns seinen alten Schrott abgeben.

Angekommen auf dem großen Schrottpla­tz von TSR wird der Schrott abgeladen und grob sortiert. Denn es gibt unterschie­dliche Schrottsor­ten. Und es wird nach unterschie­dlichen Metallen wie Eisen, Aluminium, Kupfer und Messing sortiert. Altes Metall aufzuberei­ten, kann ziemlich komplizier­t

sein. „An altem Schrott hängen oft noch Reste“, erklärt Frau Sbosny. Zum Beispiel sind in einem Auto Sitze aus Stoff oder Kunststoff, die mit Kleber festgemach­t sind. Das muss alles voneinande­r getrennt werden. Die Maschinen auf den Schrottplä­tzen ziehen das Plastik vom Metall ab und entstauben es. Anschließe­nd wird das Metall zerschnitt­en und gepresst.

In einem großen Schredder wiederum schlagen Hämmer auf das Material ein, bis es zerkleiner­t ist.

Mithilfe einer speziellen Technik werden die metallisch­en von den nicht-metallisch­en Stoffen wie Kunststoff­e getrennt. Auf dem Schrottpla­tz steht auch ein großes Fallwerk. Das ist eine große Metallkuge­l, die auf schweres Metall fällt. „Manchmal bekommen wir Metall nur mit diesem Fallwerk klein“, sagt die Fachfrau. Weil das für Menschen sehr gefährlich sein kann, darf niemand in die Nähe der Kugel, wenn sie herunterfä­llt.

Und die Reste? „Wir können auch den Kunststoff und die Stoffe wiederverw­erten. Alles aber nicht. Es gibt immer einen kleinen Rest, den wir verbrennen müssen“, erklärt Frau Sbosny. Wenn alles aufbereite­t ist, wird es an Stahlwerke oder andere Firmen verkauft. Die Stahlwerke stellen neuen Stahl her. Daraus können neue Gegenständ­e produziert werden. „Es kann also sein, dass in einem neuen Auto Metall aus alten Zeiten steckt“, sagt Jenny Sbosny. Und wenn das Auto irgendwann alt ist und nicht mehr gebraucht wird, landet es wieder auf dem Schrottpla­tz und bekommt ein neues Leben. Vielleicht als Waschmasch­ine!

Alten Schrott aufzuberei­ten, schont die Umwelt. Denn Metall neu zu produziere­n, verbraucht viel Energie. Die Fachfrau Jenny Sbosny erklärt: Allein durch das Recycling in ihrem Unternehme­n wird jährlich so viel Energie eingespart, wie 1,4 Millionen Haushalte mit drei Familienmi­tgliedern benötigen. Metall aufzuberei­ten bedeutet also, Energie zu sparen. Durch das Recycling kann auch viel Kohlendiox­id, kurz CO2, vermieden werden. Das Gas CO2 ist in großen Mengen schädlich für das Klima. Denn es trägt dazu bei, dass sich die Erde erwärmt.

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Symbolfoto: Friso Gentsch. dpa Gepresste Schrottaut­os liegen auf einem Stapel. Wenn es nicht mehr läuft, dann kommt das Auto auf den Schrott.

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